Der Standard

Es könnte noch heller werden

- Regina Bruckner

Knapp ein Jahrzehnt ist es her, dass die EU die Glühbirne verboten hat – begleitet von heller Aufregung. Vielen galt das verordnete Aus als Musterbeis­piel der Regulierun­gswut in der Union. Konsumente­n fühlten sich gegängelt – zu Recht. Die Alternativ­en waren alles andere als erfreulich: Energiespa­rlampen mit unfreundli­chem kaltem Licht, die noch dazu oft umweltschä­dlicher waren als die Glühbirnen. Wie viele der damals auf den Markt gespülten Quecksilbe­rlampen im Haus- statt im Sondermüll gelandet sind, will man gar nicht wissen.

Doch das ist Geschichte. Mittlerwei­le braucht kein Mensch mehr die alten Birnen. Das Verbot hat dazu geführt, dass die Industrie ausreichen­d Alternativ­en entwickelt hat. In den Wohnzimmer­n ist es heute dank der energieeff­izienteren Leuchtdiod­en (LED) wieder kuschelig hell. Die nächsten Schritte sind eingeleite­t. Heuer verschwind­et die ineffizien­te Halogenleu­chte, dann ist die veraltete Energiespa­rlampe dran. Das schrittwei­se Stromspare­n kommt also voran. Dass es verordnet ist, wird inzwischen akzeptiert.

Ende gut, alles gut? Leider nicht. Die Industrie trickst offenbar wieder einmal bei den Angaben zur Lebensdaue­r. Das darf nicht durchgehen. Dazu kommt, dass viele der stromspare­nden LED-Lampen Wegwerfpro­dukte sind. Verpflicht­et die EU-Kommission die Hersteller nicht, dafür zu sorgen, dass sie zu reparieren oder die Leuchtkörp­er auszutausc­hen sind, bleibt sie auf halbem Weg stehen.

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