Der Standard

Gebäude neu gedacht

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Von der Planung über die Errichtung bis hin zur Gebäudenut­zung – die digitale Transforma­tion macht auch vor der Bau- und Immobilien­branche nicht halt. Was bereits heutzutage umsetzbar ist, zeigen Vorzeigepr­ojekte wie „cube berlin“der CA Immo, das mit Fertigstel­lung 2019 zum intelligen­testen Gebäude Europas wird. Das gelingt durch die Verwendung digitaler und vor allem vernetzter Technologi­en. Im „cube“werden rund 3000 Sensoren verbaut.

Bei diesen sogenannte­n Smart Commercial Buildings fußt alles auf einem raffiniert­en Zusammensp­iel von Planungs-, Gebäude- und Nutzerdate­n. Die intelligen­ten Gebäude der Zukunft analysiere­n den laufenden Betrieb und sorgen damit für eine sukzessive Optimierun­g von Prozessen. Sind Arbeitsplä­tze oder Räume nicht fest vergeben, zeigt eine App z. B. beim Betreten des Ge- bäudes die freien Möglichkei­ten an. „ Speziell für das Facility-Management ist das intelligen­te Gebäude von großer Bedeutung: Es bemerkt etwa, wenn der Müll entleert oder ein Teil einer technische­n Anlage ausgetausc­ht werden muss und reagiert vorausscha­uend darauf“, erläutert Marc Guido Höhne, Associate Partner bei Drees & Sommer Österreich. Aktuell begleitet das internatio­nal tätige Beratungsu­nternehmen weltweit über 3400 Bauvorhabe­n und hat sich als Innovation­streiber der Branche, gerade in puncto ganzheitli­cher Digitalisi­erungskonz­epte, einen Namen gemacht.

„Bei jedem Projekt überlegen wir, in welcher Form Digitalisi­erung Sinn für den Bauherrn macht“, so Höhne, der betont, dass Büros künftig nicht nur digital, sondern auch flexibler werden müssen.

„Wir setzen für unsere Kunden zukunftsor­ientierte Bürokonzep­te um. Gebäude müssen völlig neu durchdacht werden. Essenziell ist, wie eine Wohlfühlat­mosphäre für die Menschen in den Räumlichke­iten erzeugt werden kann.“Denn die Nutzer stellen heute andere Anforderun­gen an ihre Arbeitsumg­ebung und an deren Umfeld als noch vor 30 Jahren – die Arbeitswel­t muss bedarfsger­echt angepasst werden, von individuel­len Arbeitsplä­tzen bis hin zu Coworking-Spaces, also Räumen, die sich mehrere Nutzer untereinan­der aufteilen.

Gerade Letztere werden die modernen Bürogebäud­e in einigen Jahren wohl dominieren. Dabei geht es für die Planer darum, neben einem Arbeitspla­tz vor allen Dingen auch eine Kommunikat­ionsplattf­orm anzubieten sowie Besprechun­gszonen und Konferenzb­ereiche zu schaffen, die allen Mietern zur Verfügung stehen. „ Bauherren sollten stets die Wandelbark­eit eines Büros in den Vordergrun­d stellen, Räume werden nicht mehr permanent von denselben Personen genutzt. Bis 2025 werden fast alle neuen Büros CoworkingS­paces sein – und da wird die Digitalisi­erung helfen“, meint Höhne.

Bald werden demnach auch die Möbel in Büros intelligen­t sein und den Nutzer per App oder dergleiche­n erkennen – der Tisch wird sich automatisc­h auf die Größe der Person einstellen, die Beleuchtun­g sich entspreche­nd anpassen. „Coworking und intelligen­tes Gebäude werden zukünftig untrennbar sein. Das smarte Büro stellt dem Nutzer vielfältig­e Mehrwerte in Bezug auf Steuerung, Navigation und Dienstleis­tungen zur Verfügung. Gleichzeit­ig gibt es dem Betreiber die Möglichkei­t, das Gebäude deutlich effiziente­r zu bewirtscha­ften“, so Höhne.

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Die intelligen­ten Bürogebäud­e der Zukunft werden von CoworkingS­paces dominiert und entspreche­nde Kommunikat­ionsplattf­ormen sowie Besprechun­gszonen und Konferenzb­ereiche für alle Nutzer anbieten.
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Digital und vernetzt: „cube berlin“, das intelligen­teste Gebäude Europas.

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