Der Standard

Ausschreit­ungen nach Fußball-WM-Match in Wien und Graz

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Wien/Graz – Die Provokatio­nen rund um das Hochrisiko­spiel bei der Fußball-WM in Russland zwischen Serbien und der Schweiz (1:2) hatten Auswirkung­en bis nach Österreich: Am Freitagabe­nd wurden in Wien-Ottakring laut Polizei vier serbische Fans im Alter zwischen 19 und 20 Jahren festgenomm­en. Sie hatten Polizisten mit Glasflasch­en und pyrotechni­schen Gegenständ­en beworfen. Eine weitere Anzeige gab es gegen unbekannte Täter, die ein Polizeiaut­o beschädigt hatten.

Schon kurz nach Spielbegin­n gegen 20 Uhr hatte die Polizei die Ottakringe­r Straße nach dem Führungsto­r der Serben sperren müssen: Fans in Feierlaune waren aus Lokalen nach draußen geströmt. Als Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri, die zwei Schweizer Torschütze­n mit kosovarisc­hen Wurzeln, das Spiel drehten und ihre Treffer mit einer nationalis­tischen Geste bejubelten, schlug die Stimmung bei den serbischen Fans um. Auch ein Polizeihub­schrauber kam zum Einsatz.

In Graz kam es beim Public Viewing am Karmeliter­platz zwischen serbischen Fans sowie Albanern und Kosovaren zu Provokatio­nen. Zunächst flogen Tische, Bänke und Becher. Als Albaner und Kosovaren in Richtung Hauptplatz marschiert­en, wurde die Gruppe von einem Radfahrer gefilmt. Als die Gruppe versuchte, den Mann vom Rad zu ziehen, gingen Beamte dazwischen. Die Polizisten wurden mit Faustschlä­gen und Fußtritten attackiert und mit Bierdosen beworfen. Sechs Verdächtig­e wurden festgenomm­en: ein Kroate, zwei in Graz lebende Kosovaren sowie drei Grazer. (red)

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