Englands Gala, Panamas Premiere
Kane mit Minimalaufwand zum Hattrick
Nischni Nowgorod – Einbahnstraßenfußball ist ein fragwürdiger Begriff, das Kickerl auf der Straße kann ja unabhängig der StVO ausgeglichen sein, auch wenn die Autos nur in eine Richtung fahren dürften. Landläufig bezeichnet der Terminus aber genau das, was man am Sonntagnachmittag in Nischni Nowgorod eine Halbzeit lang bewundern konnte.
Die achte Minute, Eckball England, Panama foult drei verschiedene Engländer und lässt John Stones doch unbedrängt am Elferpunkt einköpfeln. Die 20. Minute, Fidel Escobar legt Jesse Lingard im Strafraum, Harry Kane zementiert den Penalty im Kreuzeck ein. Die 36. Minute, Lingard trifft wunderbar, gefühlvoll. Die 40. Minute, England vergeudet eine feine Freistoßvariante in diesem schon gewonnenen Spiel, Stones macht Tor Nummer zwei. Die 44. Minute, wieder verteidigt Panama einen Corner an der Grenze zur Kriminalität, Kane schießt den Elfer wie gehabt. Ein 5:0 zur Pause, das kann man Hypothek nennen.
England zeigte sich nach Wiederanpfiff nachsichtig. Kane ließ sich von Ruben Loftus-Cheek anschießen, der Ball sprang unhaltbar ins Tor, das war wohl der effizienteste Hattrick der WM-Geschichte. Danach: Schongang. So hat es sich zugetragen, dass der eingewechselte Felipe Baloy in eine Freistoßflanke grätschte und das erste panamaische WM-Tor schoss. Da grinste Teamchef Hernan Dario Gomez, dass es eine Freude war.
Baloy griff damit ins große Fußballgeschehen ein: England und Belgien halten bei je 8:2-Toren, bei einem Remis am Donnerstag entscheidet die Fairplay-Wertung über den Gruppensieg. (schau)