Schwedens wunderbare Auferstehung
Gruppe F: Gruppensieg nach Triumph über wie gelähmte Deutschland-Bezwinger
Jekaterinburg – Zwei Siege gefeiert und dennoch vom Ausscheiden bedroht – Mexikos Aufgabe im Gruppenfinale gegen Schweden war psychisch fordernd. Und auch physisch, denn die Skandinavier hatten die bittere Niederlage gegen Deutschland offenbar gut verdaut und taten in Jekaterinburg, wie es die Situation erforderte – sie bemühten sich, die Mexikaner einerseits unter Druck zu setzen und andererseits nicht ins Laufen kommen zu lassen.
Schon nach zwei Minuten fand Andreas Granqvist die erste Chance vor, weitere Gelegenheiten folgten in schöner Regelmäßigkeit. Ohne die Klasse von Goalie Guillermo Ochoa hätte es düster ausgesehen für El Tri. „San Ochoa“zauberte vor allem bei einem Schuss von Emil Forsberg (8.), einen von Marcus Berg aus kürzester Distanz entsandten Ball drehte er über die Latte (31.). Nach Ansicht der Schweden hätte es da schon geklingelt haben müssen, aber Referee Nestor Pitana aus Argentinien verweigerte nach Videostudium einen Elfmeter, nachdem Chicharito der Ball im Strafraum mit dem Oberarm mitgenommen hatte (28.). Schwedens Coach Janne Andersson wütete.
Aufregung war auch nur fünf Minuten nach der Pause angesagt, allerdings für Andersson positive, denn nach Flanke von Granqvist wurde der Ball zu Ludwig Augustinsson abgefälscht, der Ochoa aus kürzester Distanz bezwang (50.).
Davon sollte sich Mexiko nicht mehr erholen. Nach einer leichten Attacke von Hector Moreno gegen Berg entschied Pitana auf Elfmeter, Kapitän Granqvist ließ sich die Chance nicht entgehen (62.). Nach einem Kopfball des eingewechselten Isaac Thelin unterlief Edson Alvarez gar noch ein Eigentor (74.). Erst die Kunde aus Kasan ließ ganz Mexiko jubeln. (lü)