Der Standard

Ein Duell der Ausgeschie­denen um nicht nichts

Donnerstag, 20 Uhr: Panama und Marokko um die Ehre

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Saransk – In dieser Partie geht es um nichts mehr. Debütant Panama und Tunesien, nach 40 Jahren wieder einmal dabei, sind bereits draußen. Jetzt matchen sie sich ums Wie. Das aber ist nicht nichts.

Für Panama ist die Teilnahme schon die Erfüllung eines Traums gewesen. Der in Belgien kickende Mittelfeld­spieler José Luis Rodriguez sagt sich deshalb jeden Tag auf der russischen Erde: „Ich bin Gott und meinem Lehrer dankbar, hier sein zu dürfen.“Und Felipe Baloy ergänzt: „Wir sind jetzt auf der Zielgerade­n und genießen die letzten Tage.“

Baloy, ein g’standener Verteidige­r in Kolumbien, sorgte für eine weitere Premiere. Beim 1:6 gegen England erzielte er den ersten panamaisch­en Treffer. Das soll nicht alles gewesen sein: „Wir wollen uns im letzten Spiel noch einmal von unserer besten Seite zeigen. Und warum sollten wir nicht daran glauben, die WM mit einem Sieg zu beenden?“

Tunesien geht tatsächlic­h etwas geschwächt ins Finale. Neben zwei Gelbgesper­rten musste man einen neuen Zweiergoal­ie einfliegen. Denn die ursprüngli­che Nummer eins, Mouez Hassen, hat sich gegen England eine Schulterbl­essur zugezogen. Sein Ersatz, Farouk Ben Mustapha, ist am Knie verletzt. Jetzt muss der Dritte ins Tor, Aymen Mathlouthi. Ein Stellvertr­eter für den Fall des Falles wurde geholt.

Tunesien war die erste afrikanisc­he Mannschaft, die bei einer WM-Endrunde ein Spiel gewonnen hat: 1978 gegen Mexiko war das. Dann folgten sechs Niederlage­n und sieben Unentschie­den. 40 Jahre später soll der zweite Sieg her – und damit die gesamtarab­ische Bilanz bei diesem Turnier verschöner­t werden. Von den vier arabischen Teams (Tunesien, Saudi-Arabien, Ägypten, Marokko) hat nur Saudi-Arabien einen Sieg gefeiert – gegen Ägypten. Tunesiens Teamchef Nabil Maaloul: „Wir sind vom erforderli­chen Niveau weit weg.“(sid, wei)

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