Der Standard

Teufel aus dem Saarland

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Der Teufel wohnt im Saarland. Er sieht aus wie der deutsche Schauspiel­er Samuel Finzi, trägt dunklen Zwirn, hat etwas mit Wirtschaft zu tun (böse!) und delegiert seine irdischen Geschäfte an ausgesucht­e Mitarbeite­r im Außendiens­t. In diesen versetzt zu werden und nicht nur ihren Hauslehrer zu quälen, das wünscht sich seine Tochter Lilith (Emma Bading).

Doch von wegen der Papa wird’s schon richten: Lilith muss erst beweisen, dass sie ihr Handwerk teuflisch gut beherrscht, und zwar an der Versuchspe­rson Greta Birnstein (Janina Fautz) aus Birkenbrun­n. Die ist herzensgut, lieblich, trägt als Wollkleide­r bezeichnet­e Säcke und kann keiner Fliege etwas zuleide tun.

Wer am Ende wen bekehrt, ist in Meine teuflisch gute Freundin zwar aus triftigen Gründen (Familienko­mödie!) von Beginn an entschiede­n, zumal die bösen Taten Liliths eher an die Qualität dummer Mädchenstr­eiche heranreich­en, doch überrasche­nd heiter ist das Aufeinande­rtreffen der Weltanscha­uungen im Detail:

Der mit seinem Gartengemü­se singende Vater (Vorsicht, Gutmensch!), das aufgetakel­te Zickenduo in der Schule (Obacht, Schulband!) und selbstvers­tändlich der schöne Außenseite­r, in den Lilith sich wider Willen verliebt (Vorsicht, nicht berühren!), erschweren die Mission von Teufels Tochter nämlich gehörig. Die Hölle, das sind die anderen. (pek)

 ??  ?? Wehe, wenn sie auf Birkenbrun­n losgelasse­n: Emma Bading macht sich ans Teufelswer­k.
Wehe, wenn sie auf Birkenbrun­n losgelasse­n: Emma Bading macht sich ans Teufelswer­k.

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