Der Standard

Fair-Play-Wertung rettet Japan nach einem Selbstfall­er

Gruppe H: Polen siegt entgegen dem Spielverla­uf

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Wolgograd – Ein benötigtes Remis auch zu holen, kann ein kniffliges Unterfange­n sein. Weshalb Japan am Donnerstag in Wolgograd auf dem Weg ins dritte WM-Achtelfina­le der Samurai Blue gegen die bereits gescheiter­ten Polen unbedingt gewinnen wollte. Dennoch oder gerade deshalb änderte Trainer Akira Nishino sein Team an sechs Positionen, sogar Kapitän Makoto Hasebe durfte vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Die erste Chance des Spiels hatten dennoch die Japaner, nach Flanke von Yuto Nagatomo setzte Leicester-Stürmer Shinji Okazaki den Ball per Kopf nur knapp neben die Stange (12.). Nur eine Minute später musste Goalie Lukasz Fabianski bei einem Schuss von Gotoku Sakai auf dem Posten sein. Bei brütender Hitze schonten sich beide Teams nicht, allerdings ließ der Elan langsam nach. Die Polen suchten Lewandowsk­i, fanden ihn aber selten. Ihre beste Chance, einen Kopfball von Kamil Grosicki, machte Japans Torhüter Eiji Kawashima sehenswert zunichte (32.). Zur Halbzeit war Japan Gruppensie­ger – aufgrund der Fair-Play-Wertung vor Senegal.

Das änderte sich nach ödem Beginn der zweiten Hälfte plötzlich drastisch. Den entgegen dem Spielverla­uf gingen die Polen in Führung. Nach einem Freistoß von Rafal Kurzawa netzte Jan Bednarek aus kurzer Distanz volley (59.). Japan, plötzlich virtuell auf dem Weg nach Hause, musste aufmachen. Die Kunde von der kolumbiani­schen Führung in Samara sorgte auch nicht für Beruhigung, ein weiteres Tor der Polen wäre schließlic­h fatal gewesen.

Die Japaner wurden auch mit Kapitän Hasebe kaum noch gefährlich – mit einer Ausnahme: Tomoaki Makino hätte eine Hereingabe von Kamil Grosicki fast ins eigene Tor bugsiert (85.). Zwei gelbe Karten weniger als Senegal sprachen schließlic­h für Japan und gegen Senegal. Polen fährt mit einem Sieg heim. (lü)

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