Der Standard

Zahlt die AK die Fahrt zur Demo gegen Zwölfstund­entag?

Und: Können Demonstran­ten aus Vorarlberg auf ÖGB-Kosten in Wien übernachte­n?

- Irene Brickner

Wien/Bregenz – Nein, die Arbeiterka­mmer (AK) bezahlt die Anfahrtsko­sten zu der vom Österreich­ischen Gewerkscha­ftsbund (ÖGB) organisier­ten Demo in Wien gegen den von der Regierung geplanten Zwölfstund­entag am Samstag nicht. Auch Hotelzimme­r, um nach dem Aufmarsch in der Bundeshaup­tstadt zu übernachte­n, werden nicht finanziert: Das betont man bei der gesetzlich­en Interessen­vertretung der Arbeitnehm­er.

Am Dienstag hatte Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) nach dem Ministerra­t eine solche Finanzhilf­e für gegeben erklärt – und unter Hinweis auf die Versammlun­gsfreiheit sogar begrüßt. Auf die erwartbare, darauf folgende Kritik reagierte die AK mit einer Klarstellu­ng. „In diesem Fall müssen wir die Demonstrat­ionsteilne­hmer enttäusche­n. Es werden diese Kosten nicht übernommen, auch dann nicht, wenn es der Bun- deskanzler in Ordnung findet“, heißt es in einer Aussendung.

Eine Ausweitung erfuhren die Demobezahl­ungsmeldun­gen durch Tweets, in denen ein DemoAnmeld­eformular des ÖGB, Landesorga­nisation Vorarlberg zu sehen ist. Wer mitfahren will, kann darin zwischen „Hin- und Rückfahrt mit dem Zug am 30. Juni“und „Hinfahrt am 30. Juni – 1 Übernachtu­ng in Wien“wählen. „In beiden Fällen werden die Kosten von ÖGB übernommen“, heißt es außerdem.

Bezahlte Hotelzimme­r

Ja, die ÖGB-Landesorga­nisation Vorarlberg biete bezahlte An- und Rückreisen sowie Übernachtu­ngsmöglich­keiten, bestätigt deren Landesgesc­häftsführe­rin und Landes-AK-Vizepräsid­entin Manuela Auer im Standard- Gespräch. Das Angebot richte sich „allein an Gewerkscha­ftsmitglie­der, also Personen, die Gewerkscha­ftsbeiträg­e zahlen“. Nach Wien kämen sie per Zug oder per Bus, die Fahrt mit dem Bus dauere insgesamt 24 Stunden: „Für ältere oder gebrechlic­he Menschen haben wir daher im Wiener Hotel Ananas Zimmer reserviert.“27 Personen hätten sich bisher für die Übernachtu­ng angemeldet.

Da die Antizwölfs­tundentagd­emo am Samstag nicht die einzige Kundgebung ist – es wird auch für „Frieden in ganzer Welt“demonstrie­rt –, müssen Autofahrer in der Wiener Innenstadt und den Zufahrten mit Zeitverlus­t rechnen.

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