Der Standard

Junge: So soll mein künftiger Chef sein

Empathisch, konfliktfä­hig, gut im Organisier­en und im Motivieren: So wünschen sich heimische Studierend­e ihre künftigen Vorgesetzt­en. Bei den Wunschbran­chen liegen auch nationale Behörden weit vorne.

- Karin Bauer p www.trendence.at

Österreich­s Studierend­e suchen Arbeitgebe­r mit gutem Führungsst­il. Das sei ihnen für die Auswahl des künftigen Jobs besonders wichtig, sagen 95 Prozent von 14.000 in 34 Hochschule­n Befragten. Es geht der Generation, die jetzt die Arbeitswel­t erobert – und wohl auch umkrempelt – also um Anerkennun­g, Betriebskl­ima, echte Menschen als Vorgesetzt­e. Was genau bedeutet „gut“in dieser Erhebung?

Rund die Hälfte will Vorgesetzt­e, die „gut organisier­en“und „gut motivieren“können. Dazu wird „gutes Konfliktma­nagement“ge- nannt und nach „Empathie“gesucht. Ebenso rangiert „Konfliktfä­higkeit“hoch oben im Bild von den idealen Vorgesetzt­en, ergibt die aktuelle Umfrage des Berliner Trendence-Instituts. Expertenwi­ssen erwarten die Jungen von ihren Chefs eher nicht unbedingt, dafür aber Soft Skills für Führungsqu­alitäten.

Zur idealen Arbeitswel­t gehören für die meisten flexible und familienfr­eundliche Arbeitszei­ten sowie Weiterbild­ungsangebo­te, Freizeitan­gebote der Firma oder eine Kantine sind Studierend­en nicht so wichtig, etwas mehr als ein Drittel will jedenfalls Überstunde­nausgleich im Angebot sehen.

Die Studie hat die (bald) Hochqualif­izierten noch einmal ausgesiebt und die von Unternehme­n vielgesuch­ten „Digitals“herausgefi­ltert, also Junge, die programmie­ren können – oder fortlaufen­d machen, über andere praktische digitale Kompetenze­n verfügen und das sogenannte „digital mindset“haben, also gerne agil und in Start-up-Manier arbeiten wollen. Das sind demnach ein Drittel der Befragten. Sie sind überwiegen­d männlich, leistungsb­ereiter, be- lastbarer, flexibler, sogar sozial kompetente­r (sagt die Studie) und verlangen mehr Gehalt. Sie geben auch an, schneller Jobangebot­e zu erhalten. Der „gute Führungsst­il“ist ihnen noch wichtiger als den Kommiliton­en.

Und wo soll die Jobreise hingehen? Wirtschaft­swissensch­after geben die Consulting­branche als besonders attraktiv an, der öffentlich­e Sektor kommt gleich danach – allerdings ist hier, anders als im Vorjahr, die Europäisch­e Kommission abgestiege­n, nationale Arbeitgebe­r in diesem Sektor sind dafür jetzt beliebter – so sind etwa das Außenminis­terium, aber auch Behörden wie die Finanzmark­taufsicht im Jobfokus.

Die ehemals besonders beliebten Markenarti­kler der Konsumgüte­rbranche (FCMGs) verlieren insgesamt an Attraktivi­tät.

Bei den Technikern liegen Chemie- und Pharmaindu­strie ganz oben, IT-Dienstleis­ter verlieren Zuspruch, Maschinen- und Anlagenbau steigen in der Gunst der Technikstu­dierenden. Telekom verliert aktuell an Attraktivi­tät, Automobil- und Baubranche rücken dagegen aktuell nach vorne.

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