Der Standard

Juncker will, dass FPÖ EU-Fraktion mit Le Pen verlässt

- Thomas Mayer aus Straßburg

Auf Wien kommt nach den Worten von EU-Kommission­schef Jean-Claude Juncker in den nächsten sechs Monaten eine schwierige, aber die vielleicht wichtigste EU-Ratspräsid­entschaft seit langem zu. Er sei sicher, dass die Regierung diese Aufgabe verantwort­ungsvoll erledigen werde, sagte er im Gespräch mit österreich­ischen Journalist­en in Straßburg am Montag, dem Vorabend der „Antrittsre­de“von Kanzler Sebastian Kurz im Plenum des Europäisch­en Parlaments. „Österreich hat eine gute Tradition darin, Kompromiss­e zu schließen, auch mit den Nachbarn, mit Bayern.“

Juncker sagte auf die Frage, ob die Ratspräsid­entschaft Einfluss auf die FPÖ haben könnte, die im EU-Parlament die Fraktion etwa mit dem Rassemblem­ent National von Marine Le Pen teilt: „Ich wünsche mir, dass die FPÖ aus diesem Verein austritt.“

Beim Thema Migration erwarte er von Österreich „ganz konkrete Ergebnisse“. Was „Anlandezen­tren“in Nordafrika betrifft, bestätigte er, dass die Frage, ob man dort Asylanträg­e stellen kann, nicht geklärt sei. „Da muss noch nachverhan­delt werden. Er warnte aber davor, in Afrika so aufzutrete­n, dass man einen „neokolonia­listischen Grundrefle­x“auslöse. Es brauche Konsens. p Kurz-Rede im Liveticker, ab 9 Uhr

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