Allianz kauft eigene Aktien für eine Milliarde Euro zurück
Europas größter Versicherer Allianz gibt früher als gedacht weiteres Geld an seine Aktionäre frei. Bis Ende September will der im deutschen Leitindex Dax notierte Konzern eigene Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Euro zurückkaufen.
Wien – Die Allianz nimmt erneut ordentlich viel Geld in die Hand, um ihren Aktionären die Papiere wieder abzunehmen. Bis zu einer Milliarde Euro sollen für den aktuellen Aktienrückkauf ausgegeben werden. Bereits im September soll der Rückkauf abgeschlossen sein. Den vorangegangenen Aktienrückkauf über zwei Milliarden Euro, der zum Jahresbeginn gestartet wurde, hatte Europas größter Versicherer erst Anfang Mai abgeschlossen. Damit scheint die Allianz nach den Deals zu Liverpool Victoria und Euler Hermes derzeit keine größere Übernahme zu planen.
Nach Aussage von Finanzvorstand Giulio Terzariol von Mitte Mai geht die Allianz-Spitze bei den Aktienrückkäufen grundsätzlich von einem jährlichen Rhythmus aus. Der Manager hatte aber nicht ausgeschlossen, dass eine Entscheidung auch früher fallen könnte – was nun geschah. Analysten hatten angesichts der di- cken Kapitaldecke des Konzerns bereits darauf spekuliert. Die Allianz ist an der Börse insgesamt rund 77 Mrd. Euro wert. Entsprechend gut wurde die Nachricht auch vom Markt aufgenommen.
Die Allianz hatte Anfang 2017 eine Welle von Aktienrückkäufen gestartet. Anlass war eine selbst gesetzte Regel, nach der der Konzern überschüssiges Kapital, das er nicht für Übernahmen oder anderes Wachstum benötigt, alle drei Jahre an die Aktionäre zurückgibt. Diese Regel wurde zwar sofort wieder gestrichen. Allerdings erklärte die Allianz, überschüssiges Kapital künftig flexibel an die Aktionäre zurückzugeben. Anfang 2018 folgte dann das zweite Programm, im Juli nun das dritte Rückkaufprogramm. (dpa-AFX)