Weiter schwarze Zahlen für ORF
Erste reguläre Publikumsratssitzung ohne Wrabetz
Wien – Der ORF wird wohl auch 2018 schwarze Zahlen schreiben. Nach einem deutlich positiven Ergebnis vor Steuern (EBIT) von 3,9 Millionen Euro 2017, rechnet der ORF für dieses Jahr mit einem Überschuss von 1,5 Millionen Euro. Zum Halbjahr liege man gut im Plan, berichtete Finanzdirektor Andreas Nadler am Dienstag dem Publikumsrat. Er vertrat Wrabetz, der urlaubsbedingt verhindert war.
Bei dem ersten Treffen der Stiftungsräte nach der konstituierenden Sitzung im Mai beschäftigte sich das Gremium vor allem mit sich selbst. So will man etwa die Online-Präsenz des Publikumsrats verbessern, diese sei laut dem bürgerlichen Vorsitzenden Walter Marschitz „eher am unteren Rand dessen, was möglich ist“. Dort will man künftig auch sinngemäße statt wortgetreue Sitzungsprotokolle hochladen.
Geht es nach Christoph Erler, sollen auf der Website auch Ant- worten des Beschwerdeausschusses landen – eine übrigens sehr wenig genutzte Einrichtung. In den vergangen drei Monaten haben sich nur vier Zuschauer mit einer Beschwerde an den Publikumsrat gewandt. Erler appellierte an die Zuseher, mit ihrer Kritik an ORF-Inhalten an den Rat heranzutreten.
Der bürgerliche Publikumsrat Andreas Kratschmer kritisierte, dass die Publikumsbefragung per Telefon, Web und VW-Bus nicht mit dem Publikumsrat akkordiert gewesen sei. Das gehe „gar nicht“und sei ein „klares Foul“. „Nicht wirklich abgesprochen“war die Aktion laut Georg Watschinger, Mitglied des FPÖ-Freundeskreises und für Sportagenden im Rat. Er will im Fernsehen dazu auffordern, einzelne Sendungen zu bewerten. „Wenn ich am Flughafen aus der Toilette gehe, dann kann ich bewerten, wie sauber sie war“, sagte Watschinger. Diese Funktion vermisst er beim ORF. (pp)