165 Anzeigen wegen Alk-Verbot
Dazu seit Ende April 614 Abmahnungen am Praterstern
Wien – Das von der Stadt Wien verordnete Alkoholverbot am Praterstern ist am 27. April in Kraft getreten. Es war dies die erste Maßnahme für einen Alkoholbann auf einem öffentlichen Platz in der Hauptstadt. In knapp mehr als zwei Monaten kam es zu 614 Abmahnungen und 165 Anzeigen. Insgesamt wurden 31 Organmandate ausgestellt, gab die Landespolizei Wien auf Anfrage des STANDARD bekannt.
Seit Einführung der promillefreien Zone zeigt die Tendenz für Amtshandlungen aufgrund dieses Delikts klar nach unten, sagte Polizei-Pressesprecher Patrick Maierhofer. „Es wird immer weniger.“In dieser Woche kam es etwa bisher nur zu 21 Abmahnungen. Bei Strafen oder Anzeigen sind 70 oder – im Wiederholungsfall – bis zu 700 Euro fällig. Falls nicht bezahlt wird, könne das auch mit der Verbüßung einer Freiheitsstrafe enden, sagte Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl bei der Präsentation der alkfreien Zone.
Insgesamt wurden von der Polizei seit Einführung des Alk-Banns auch 61 alkoholische Getränke, die mitgeführt und verschlossen waren, beschlagnahmt. Zum Vergleich: Allein im ersten Monat nach Verhängung des Alk-Verbots waren es bereits 57 beschlagnahmte Getränke. Insgesamt wurden von der Polizei zudem 720 Alkoholika entsorgt – also Getränke, die bereits geöffnet waren.
Große Verdrängungseffekte seien vonseiten der Polizei keine festzustellen. Vom Verkehrsknotenpunkt Praterstern verdrängte Personen würden sich vereinzelt im Umfeld des Parks Venediger Au aufhalten. „Es gibt aber kein großes Problem.“Auch die Anrainerbeschwerden würden weniger werden.
Gespräche über Inspektion
Nichts Neues gibt es vonseiten der Exekutive zu einem geplanten Comeback einer Polizeiinspektion direkt am Praterstern zu berichten. Maierhofer: „Es laufen Gespräche.“Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) hatte Ende April eine zeitnahe Lösung versprochen. Neben der Stadt hätten aber auch andere Player, etwa das Innenministerium, etwas mitzureden.