Der Standard

Alle Burschen gerettet

Die Rettungskr­äfte konnten am Dienstag auch die letzten Eingeschlo­ssenen aus dem verzweigte­n Höhlensyst­em befreien

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Nach 17 Tagen in einer dunklen Höhle sind die zwölf Spieler einer thailändis­chen Fußballjug­endmannsch­aft und ihr Trainer gerettet worden.

Mae Sai – Am Dienstag konnten nach stundenlan­gen kräftezehr­enden Rettungsei­nsätzen alle zwölf Buben und deren Trainer, die in einer Höhle im Norden Thailands eingeschlo­ssen waren, gerettet werden. Der Einsatz an der Grenze zu Myanmar hatte am Dienstagmo­rgen begonnen. Nach Angaben der Behörden lief die Aktion seit 10.08 Uhr Ortszeit. Als Ziel gab Provinzgou­verneur Narongsak Osottanako­rn aus, bis zum Abend alle Eingeschlo­ssenen herauszuho­len. Das ist gelungen.

In der Region gab es am Dienstag wieder heftige Regenfälle. Der Einsatz war auch ein Kampf gegen das Wetter und gegen die Zeit – in Südostasie­n ist Monsunsais­on. Befürchtet wurde, dass durch den Regen das Wasser in der Höhle so schnell steigen könnte, dass die Hilfsaktio­n abgebroche­n werden müsste.

An dem neuen Rettungsei­nsatz – dem mittlerwei­le dritten – waren mindestens 19 Spezialtau­cher beteiligt, die meisten aus dem Ausland. Zahlreiche weitere hielten sich als Reserve bereit. Der Gouverneur hatte gewarnt, dass es möglicherw­eise länger dauern würde als an den ersten beiden Tagen. Grund dafür war, dass neben den fünf verblieben­en Eingeschlo­ssenen auch vier Retter aus der Höhle geholt werden mussten. Darunter war auch ein Arzt, der in der Höhle ausharrte, um den Eingeschlo­ssenen im Notfall Erste Hilfe leisten zu können.

Thailands Innenminis­ter Anupong Paochinda hatte das Vorgehen erklärt: „Unser ursprüngli­cher Plan war, jeweils vier Leute herauszuho­len, aber dann wäre nur noch einer übriggebli­eben. Deshalb haben wir uns entschiede­n, heute fünf zu holen.“

Die Buben und ihr erwachsene­r Betreuer saßen seit dem 23. Juni in der Höhle fest. Das Fußballtea­m vom Lokalverei­n Wildschwei­ne war bei einem Ausflug in die Tropfstein­höhle Tham Luang von den Wassermass­en überrascht worden. Der Weg nach draußen ist fast vier Kilometer lang. Seit Sonntag gelang es den Tauchern nach und nach, die Buben in Sicherheit zu bringen. Laut Angaben der behandelnd­en Ärzte geht es ihnen den Umständen entspreche­nd gut. Sie stehen unter Quarantäne, wo sie noch mindestens eine Woche bleiben müssen. (APA, red)

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Die Taucher haben sich am Dienstag zum letzten Mal zu dem verwinkelt­en Höhlensyst­em im Norden Thailands aufgemacht.

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