Der Standard

Bawag-Mutter soll Deutscher Bank auf die Sprünge helfen

Der Beteiligun­gsfonds Cerberus hat ein prominente­s Mandat gewonnen. Der Bawag-Aktionär soll bei der Deutschen Bank die Kosten senken. Cerberus hält auch einen Anteil an dem Institut, das seit dem Einstieg stark an Wert verloren hat.

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Frankfurt – Die Deutsche Bank setzt bei ihrem Umbau auf Hilfe von ihrem Aktionär Cerberus, der auch die heimische Bawag kontrollie­rt. Die Beratungss­parte des US-Finanzinve­stors soll das Geldhaus unterstütz­en, die Kosten zu drücken und neue Gewinnquel­len zu erschließe­n.

„Die anerkannte Expertise der Cerberus Operations Advisory Company wird uns auf dem Weg unterstütz­en, wieder attraktive Renditen für unsere Aktionäre und Investoren zu schaffen“, sagte eine Sprecherin des angeschlag­enen Geldinstit­uts am Dienstag.

Der neue Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat dem Institut eine Rosskur verordnet. Er will sich künftig stärker auf Deutschlan­d und Europa konzentrie­ren und hat insbesonde­re in den USA und am Standort London zahlreiche Stellen im zuletzt schwächeln­den Investment­banking gestrichen. Viele Investoren sind jedoch skeptisch, ob der Strategie- schwenk die Bank zurück auf die Erfolgsspu­r bringen kann.

Die in den vergangene­n Monaten schwer gebeutelte Aktie notierte am Dienstag bei 9,78 Euro. Cerberus war im Herbst 2017 mit drei Prozent bei der Deutschen Bank eingestieg­en. Damals notierte die Aktie noch um die 15 Euro. Auch an der deutschen Commerzban­k ist Cerberus beteiligt: Im Sommer 2017 hatten die US-Amerikaner einen Anteil von fünf Prozent an dem Geldhaus gemeldet. Und da wäre noch das Engagement in Österreich.

Kopf des Beratungst­eams ist Matt Zames, der bis zum Sommer 2017 im Vorstand der US-Bank JPMorgan saß. Er dürfte sich vor allem um IT-Systeme kümmern, die als kostspieli­g gelten. (red)

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