Wettrennen um 5G
Der Mobilfunker T-Mobile hat tief in die Tasche gegriffen, um den Breitbandanbieter UPC zu übernehmen. Stolze 1,9 Milliarden Euro beträgt der Kaufpreis. Eine Summe, die in der Branche als „überteuert“kommentiert wird. Aber damit hat sich T-Mobile im Rennen um die kommende Mobilfunktechnologie 5G eine gute Position erkauft: Das Unternehmen verfügt nun über das Glasfasernetz von UPC.
Wer beim Rennen um 5G die Nase vorn hat, hat viel zu gewinnen. Es ist die Schlüsseltechnologie für Anwendungen wie autonomes Fahren oder die Vernetzung von Fabriken. 5G wird weiters private Festnetzanschlüsse endgültig obsolet machen. Und Konsumenten dürfen sich zu Hause über wirklich schnelles Internet freuen. Allerdings werden die im internationalen Vergleich hohen Preise für Breitbandinternet in Österreich nicht sinken. Es ist sogar zu befürchten, dass die Preise steigen werden. T-Mobile muss seine Ausgaben ja wieder hereinholen.
Wie der Mobilfunkmarkt hierzulande funktioniert, zeigte sich in den vergangenen Jahren: Weniger Anbieter bedeuten weniger Wettbewerb. Nachdem die 2012 erfolgte Übernahme von Orange durch „3“in trockenen Tüchern war, verteuerten sich einige Handytarife um bis zu 90 Prozent. Dass die EU-Kommission diese Erfahrungen bei der Genehmigung der Übernahme von UPC nicht berücksichtigt hat, ist ein Fehler. Auflagen hätten Wettbewerb garantiert.