Der Standard

Wettrennen um 5G

- Markus Sulzbacher

Der Mobilfunke­r T-Mobile hat tief in die Tasche gegriffen, um den Breitbanda­nbieter UPC zu übernehmen. Stolze 1,9 Milliarden Euro beträgt der Kaufpreis. Eine Summe, die in der Branche als „überteuert“kommentier­t wird. Aber damit hat sich T-Mobile im Rennen um die kommende Mobilfunkt­echnologie 5G eine gute Position erkauft: Das Unternehme­n verfügt nun über das Glasfasern­etz von UPC.

Wer beim Rennen um 5G die Nase vorn hat, hat viel zu gewinnen. Es ist die Schlüsselt­echnologie für Anwendunge­n wie autonomes Fahren oder die Vernetzung von Fabriken. 5G wird weiters private Festnetzan­schlüsse endgültig obsolet machen. Und Konsumente­n dürfen sich zu Hause über wirklich schnelles Internet freuen. Allerdings werden die im internatio­nalen Vergleich hohen Preise für Breitbandi­nternet in Österreich nicht sinken. Es ist sogar zu befürchten, dass die Preise steigen werden. T-Mobile muss seine Ausgaben ja wieder hereinhole­n.

Wie der Mobilfunkm­arkt hierzuland­e funktionie­rt, zeigte sich in den vergangene­n Jahren: Weniger Anbieter bedeuten weniger Wettbewerb. Nachdem die 2012 erfolgte Übernahme von Orange durch „3“in trockenen Tüchern war, verteuerte­n sich einige Handytarif­e um bis zu 90 Prozent. Dass die EU-Kommission diese Erfahrunge­n bei der Genehmigun­g der Übernahme von UPC nicht berücksich­tigt hat, ist ein Fehler. Auflagen hätten Wettbewerb garantiert.

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