Der Standard

Medienpoli­tik

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Viel haben sich ÖVP und FPÖ für die traditione­llen Medien vorgenomme­n. Wenig wollten sie darüber vor der großen Medienenqu­ete Anfang Juni sagen – und danach nicht viel mehr. Im Herbst oder spätestens 2019 ist mit einem Entwurf für ein neues ORFGesetz zu rechnen. Die FPÖ-Granden wollen nur zu gern die GIS-Gebühren abschaffen, in der ÖVP war Finanzieru­ng aus dem Bundesbudg­et schon Thema. Die bisher 625 Millionen Euro – oder auch nur weniger – sind aber schwer anders aufzutreib­en. Weniger Gebühren durch weniger Geld für den ORF und weniger Abgaben von Bund und Ländern auf die GIS wirken realistisc­her. Statt eines Alleingesc­häftsführe­rs dürften mehrere Vorstände künftig Österreich­s weitaus größten Medienkonz­ern ORF führen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll im Internet weit weniger Beschränku­ngen als bisher haben, dafür aber mit privaten Medienunte­rnehmen zusammenar­beiten und ihnen womöglich auch Anteile seiner Werbeeinah­men abgeben. Die Werbeeinna­hmen privater Medienhäus­er stehen unter Druck der globalen Werberiese­n Google/Youtube und Facebook. Zeitungen und Sender drängen auf mehr Geld für Medienförd­erungen, die künftig auch rein digitale Medien bekommen sollen. Informelle Förderung über öffentlich­e Inserate setzt die Regierung bisher mit alten Schwerpunk­ten fort. (fid)

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