Digitalisierung
Politik ist auch Symbolik, wie sich an mancher neuen Bezeichnung der Ministerien ablesen lässt. Das altehrwürdige Ministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten heißt jetzt Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Ressortchefin Margarete Schramböck lässt keine Gelegenheit aus, um die Zukunftsorientierung ihrer Agenda darzulegen. Digitalisiert werden sollen u. a. Behördenwege, die mit der Geburtsurkunde beginnen. Alles per App oder über die Plattform, lautet die Devise, die im Sommer von 1000 Testpersonen ausprobiert wird.
Dazu kommen neue Akzente bei den Lehrberufen, die ab September um E-Commerce-Kaufmann und Applikationsentwickler erweitert werden. Doch auch in traditionellen Lehrberufen sollen digitale Skills stärker gefördert werden. Zudem soll die neue Digitalisierungsagentur DIA „Leuchtturmprojekte“abwickeln, zu denen Innovation-Hubs oder ein 5G-Labor zählen. Auch bei künstlicher Intelligenz will Schramböck einen Aufholprozess einleiten. Laut Experten wie Boston Consulting liegt Österreich hier zurück. Kritiker bemängeln, dass Österreich keine klare Strategie wie beispielsweise Frankreich, China, Russland oder Kanada habe, wo Milliardeninvestitionen in die verschiedenen Bereiche der Artificial Intelligence angestoßen werden. Eine Namensänderung ist für den Umschwung zu wenig. (as)