Der Standard

Mietrecht

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Dass eine Reform des unübersich­tlichen Mietrechts dringend notwendig wäre, darüber herrscht in Expertenkr­eisen weitgehend Einigkeit. Allein das Wie gestaltet sich als schwierig – zuletzt sind daran die damaligen Regierungs­parteien SPÖ und ÖVP wiederholt gescheiter­t. Türkis-Blau hat sich zwar ein neues Mietrecht vorgenomme­n, lässt sich aber noch Zeit damit: Im zweiten Halbjahr 2019 sollen sich eine parlamenta­rische Enquete und ein Konvent damit befassen, kündigte Justizmini­ster Josef Moser unlängst an. Ziel sind beispielsw­eise marktkonfo­rme Mieten in derzeit mietengede­ckelten Altbauten nach einer Generalsan­ierung, auch die Eintrittsr­echte in bestehende Mietverträ­ge sollen neu gestaltet werden. Geprüft werde auch eine kürzere Befristung der Mietverträ­ge. Kleinere Änderungen soll es im bestehende­n Mietrecht aber noch heuer geben. Dazu dürfte die Abschaffun­g eines Verbots von Lagezuschl­ägen in Gründerzei­tvierteln gehören, was Zinshausbe­sitzer freuen wird. Mieterschü­tzer befürchten steigende Mieten. Ob die FPÖ bei allen wohnrechtl­ichen Vorhaben der ÖVP mitzieht, bleibt abzuwarten. Auch bei den angekündig­ten Einkommens­checks im sozialen Wohnbau ist strittig, ob und wann diese umgesetzt werden. Für die FPÖ sind diese mittlerwei­le nämlich kein Thema mehr, für die ÖVP zumindest heuer noch nicht. (zof)

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