Investoren kommen aus der Deckung
Nach den jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China wagten sich Anleger am Donnerstag zaghaft aus der Deckung. Die satten Vortagesverluste wurden eingedämmt. Der Euro Stoxx 50 stieg leicht auf 3442,30 Punkte, nachdem er zur Wochenmitte um 1,5 Prozent abgerutscht war.
Nicht einmal eine negative Konjunktureinschätzung bremste den Optimismus. Die EU-Kommission rechnet wegen der Spannungen mit US-Präsident Trump mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum in Europa als ursprünglich angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt werde 2018 in den 19 Ländern der Eurozone und auch in der gesamten EU lediglich um 2,1 Prozent zunehmen. Im Frühjahr war sie noch von 2,3 Prozent ausgegangen. Die Industrieproduktion in der Eurozone stieg im Mai mit plus 1,3 Prozent allerdings stärker an als erwartet. Auf Unternehmensebene stand erneut Sky mit dem fortgesetzten Bieterkampf im Fokus. Im Kampf um die britische Sendergruppe will der US-Kabelriese Comcast mit einer erhöhten Offerte Rupert Murdochs Medienkonzern 21st Century Fox ausstechen. Sky wird nun mit 34 Milliarden Dollar bewertet. Spitzenreiter im Euro Stoxx 50 waren die Aktien vom französischen Medienunternehmen Vivendi mit zeitweise plus fünf Prozent. Zu den Verlierern gehörten Nokia und Telefónica mit minus 0,4 Prozent bzw. minus 0,1 Prozent. Unter Abgabedruck standen Finanzwerte wie Commerzbank, Deutsche Bank und Crédit Agricole. In Wien zählten Voestalpine, Verbund und Wienerberger zu den Gewinnern. SBO und Andritz führten die Verliererliste an. (red)