Der Standard

ÖVP-Länderprot­est gegen Auflagen für Kindergärt­en

Stelzer: Nicht auf Augenhöhe – Wallner: So nicht umsetzbar

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Wien – Auch wenn noch kein ausverhand­elter Vorschlag des Bundes zur künftigen Finanzieru­ng der Kinderbetr­euung vorliegt, regt sich in den Ländern bereits Unmut – auch in den schwarzen.

Vorarlberg­s Landeshaup­tmann Markus Wallner (ÖVP) geht es dabei weniger um die in Aussicht gestellte Mittelkürz­ung um 30 Millionen Euro. Er stößt sich vor allem an den Kriterien für die Vergabe der Gelder – diese seien „praxisfern“, „hoffnungsl­os überzogen“und „so nicht umsetzbar“.

Ähnlich sieht das sein oberösterr­eichischer Kollege Thomas Stelzer (ÖVP). Die Auflagen in Sachen Öffnungsze­iten seien in kleineren Gemeinden nicht umsetzbar. Zusätzlich beklagt er, dass insgesamt deutlich weniger Geld zur Verfügung stehen soll.

Auch die Salzburger sind wenig begeistert: „Wir sind der Meinung, dass wir nun erstmal nicht zustimmen“, erklärt die zuständige Landesräti­n Andrea Klambauer (Neos). Im Büro von Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ergänzt man: „Es gibt auch noch nichts zum Zustimmen, weil noch verhandelt wird.“

Länderüber­greifend einig ist man sich in der Ablehnung des Kopftuchju­nktims. Die Regierung will die Kinderbetr­euungsfina­nzierung an ein Kopftuchve­rbot in Kindergärt­en knüpfen – für Stelzer ist das keine „Zusammenar­beit auf Augenhöhe“.

Der Rechnungsh­of hat unterdesse­n die Familienbe­ihilfe unter die Lupe genommen und festgestel­lt, dass von den 4,77 Milliarden Euro, die der Bund an Familienbe­ihilfe auszahlt, immer mehr in Länder wie Ungarn und die Slowakei fließt. Die Zahl der im Ausland lebenden Kinder, für die Österreich Familienbe­ihilfe bezahlt, hat sich in den vergangene­n 15 Jahren fast verhundert­facht. (red)

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