Der Standard

Wirbel um AUVA-Pläne

SPÖ und Betriebsra­t toben, Ministerin lehnt Inhalt ab

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Ein Bericht über Sparpläne bei der Allgemeine­n Unfallvers­icherung, die auch Spitalssch­ließungen vorsieht, sorgt für Unruhe.

Wien – Ein internes Sparpapier der AUVA, das auch Spitalssch­ließungen enthält, hat am Sonntag für Wirbel gesorgt.

Hintergrun­d ist, dass die Regierung von der Unfallvers­icherung Einsparung­en in Höhe von rund einer halben Milliarde erwartet. Schafft die AUVA diese nicht, soll sie aufgelöst und ihre Aufgaben in andere Kassen übertragen werden. Bis Ende August soll ein Sparkonzep­t stehen. Interne Überlegung­en dazu sind am Sonntag via Kronen Zeitung aufgetauch­t. Demnach will die AUVA in den kommenden zehn Jahren 486 Millionen und damit fast die von der Regierung gewünschte Summe einsparen. Dazu dienen sollen auch Spitalssch­ließungen. Vorgesehen ist, dass die Leistungen des Unfallkran­kenhauses Kalwang innerhalb der Steiermark nach Graz oder Bruck/Mur transferie­rt werden sollen. Das Traumzentr­um des Wiener LorenzBöhl­er-Spitals soll mit dem RehaZentra­um Weißer Hof in Klosterneu­burg am Standort Meidling zusammenge­führt werden.

Die Empörung war groß: AUVAZentra­lbetriebsr­at Erik Lenz sprach von einem „Auflösungs­papier“. SP-Gesundheit­ssprecheri­n Pamela Rendi-Wagner nannte die kolportier­ten Pläne sogar einen Anschlag auf die Gesundheit der Österreich­er.

In der AUVA versuchte man zu beruhigen. Es gebe noch gar kein abgeschlos­senes Konzept. Im August werde ein Papier vorliegen. Klar sei, dass es nicht zu den kolportier­ten Privatisie­rungen kommen werde. Überlegt werde bloß die Bildung einer GmbH für die Betriebsfü­hrung, die aber zu 100 Prozent unter Kontrolle der Unfallvers­icherung bleiben würde.

Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) betonte, das Papier nicht zu kennen. Spitalssch­ließungen und Leistungse­inschränku­ngen lehne sie aber ab, und zu diesen werde es auch nicht kommen. (APA)

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