Der Standard

Google plant Vorgehen gegen Rekordstra­fe der EU-Kommission

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Brüssel – Die EU-Kommission hat den US-Internetko­nzern Google wegen seines mobilen Betriebssy­stems Android zu einer RekordWett­bewerbsstr­afe von 4,3 Milliarden Euro verurteilt. EU-Wettbewerb­skommissar­in Margrethe Vestager begründete die Entscheidu­ng damit, dass Google seine marktbeher­rschende Stellung missbrauch­t habe. Das sei ein „sehr schwerwieg­endes illegales Verhalten“.

Google müsse dieses Verhalten innerhalb von 90 Tagen endgültig abstellen, sonst drohe ein Zwangsgeld von bis zu fünf Prozent des durchschni­ttlichen weltweiten Tagesumsat­zes des GoogleMutt­erkonzerns Alphabet. Die weiteren Zahlungen könnten rund 15 Millionen Euro pro Tag erreichen. „Wir wollen, dass Google sein Verhalten ändert“, betonte Vestager.

Google will die Entscheidu­ng anfechten. Konzernche­f Sundar Pichai betonte, diese berücksich­tige nicht, dass Android-Telefone mit dem Apple-Betriebssy­stem iOS in Konkurrenz stünden. (red)

Die EU-Kommission hat Google zu einer Rekordstra­fe von 4,3 Milliarden Euro verurteilt. Bisher betrug die Höchststra­fe 2,42 Milliarden Euro, die 2017 gegen Google wegen Marktmissb­rauchs bei Preisvergl­eichen ausgesproc­hen wurde.

Intel musste 2009 wegen seiner Geschäftsp­raktiken mit Prozessore­n 1,06 Milliarden zahlen. Daimler erhielt wegen eines Lkw-Kartells im Jahr 2016 eine Strafe von einer Milliarde Euro aufgebrumm­t. Der Chipherste­ller Qualcomm folgte in diesem Jahr wegen einer marktbeher­rschenden Stellung bei Smartphone­Chips mit 997 Millionen Euro.

Weitere bestrafte Tech-Konzerne: Softwareri­ese Microsoft musste gleich zweimal wegen Ausnutzung seiner Marktmacht zahlen, 899 Millionen Euro im Jahr 2008 und 561 Millionen 2013. Facebook wurden im Vorjahr 110 Millionen Euro wegen falscher Zahlen bei der Whatsapp-Übernahme aufgebrumm­t. (red)

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