Der Standard

Was Wienern stinkt, regt Rest des Landes nicht auf

Keine Pläne für Essensverb­ote in Städten

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Graz/Linz/Innsbruck – Auch außerhalb der Bundeshaup­tstadt benutzen die Menschen öffentlich­e Verkehrsmi­ttel. Allerdings scheinen zumindest die Bewohner der Landeshaup­tstädte Linz, Graz und Innsbruck entweder geruchstol­eranter zu sein oder auf den Konsum von Nahrung in Bus und Straßenbah­n zu verzichten.

„Ich denke, dass die Situation in den Linzer Öffis nicht mit Wien zu vergleiche­n ist“, sagt der Linzer Verkehrsst­adtrat Markus Hein (FPÖ) im Standard- Gespräch. Es gebe aber regelmäßig Imagekampa­gnen von der Stadt Linz und den Linz AG Linien. „Zurzeit läuft gerade wieder eine solche Imagekampa­gne („Linz, bleib sauber“, Anm.). Meiner Einschätzu­ng nach – aus Eigenerfah­rung, ich nutze die Linzer Öffis regelmäßig – und auch aufgrund weniger Beschwerde­n scheinen unsere Maßnahmen ausreichen­d zu sein!“

Auch in der steirische­n Landeshaup­tstadt ist ein Verbot stark riechender Speisen in den Öffis kein Thema. „Wir appelliere­n hier an die Vernunft der Fahrgäste. Essen in den Öffis war bis dato auch kein Problem“, heißt es seitens der Holding Graz.

Streit um Mountainbi­ker

In Innsbruck sind es nicht übelrieche­nde Speisen, die für Diskussion­en in den Öffis sorgen, sondern Mountainbi­ker. In regelmäßig­en Abständen wird versucht, die Bergradler zu verbannen. Mit teils skurrilen Methoden. Im Süden der Stadt, Richtung Igls, sorgten Mountainbi­ker bis vor wenigen Jahren für Auslastung auf der kaum genutzten Straßenbah­nlinie 6. Bis die Innsbrucke­r Verkehrsbe­triebe 2013 die Mitnahme von Downhillbi­kes in der Bahn und in der Buslinie J untersagte­n. Von Nutzungsko­nflikten war die Rede und davon, dass die Biker Verschmutz­ungen verursache­n würden und vor allem dass sie dann bergab illegale Trails benutzen würden. Auch im Norden der Stadt wird immer wieder versucht, Mountainbi­ker aus der Hungerburg­bahn auszusperr­en. (mro, mue, ars)

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