Der Standard

SAP drückt auf die Stimmung

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Nach fünf starken Handelstag­en haben ernüchtern­de Geschäftsz­ahlen einiger Großkonzer­ne die europäisch­en Aktienbörs­en am Donnerstag ausgebrems­t. Der Dax in Frankfurt gab ebenso nach wie der ATX in Wien und der Euro Stoxx 50, der 0,42 Prozent schwächer schloss „Die Zahlen waren insgesamt etwas durchwachs­en, deshalb nehmen einige Anleger ihre Gewinne mit“, sagte ein Händler.

Der starke Dollar brachte unterdesse­n das Pfund Sterling und auch den Euro unter Druck. Anleger gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed weiter an der Zinsschrau­be drehen wird.

Besonders schwach war der deutsche Softwarehe­rsteller SAP, der 3,53 Prozent verlor. Damit ging etwa die Hälfte des Dax-Kursverlus­ts von 0,62 Prozent auf das Konto des Index-Schwergewi­chts. Das mit einer Marktkapit­alisie- rung von 150 Milliarden Euro wertvollst­e europäisch­e Tech-Unternehme­n hatte seine Gesamtjahr­esziele zwar erneut angehoben. Doch überzeugte es laut Börsianern die Anleger nicht ganz. Goldman Sachs bemängelte den Rückgang von Lizenzeinn­ahmen als negative Überraschu­ng. Credit Suisse monierte zudem ein überrasche­nd geringes Wachstum der Neuaufträg­e im Cloud-Geschäft.

In Paris stürzten die im Standardwe­rte-Index gelisteten Publicis um fast neun Prozent ab und erlitten den größten Tagesverlu­st seit 16 Jahren. Wegen der neuen EU-Datenschut­z-Grundveror­dnung schrumpfte der Quartalsum­satz der weltweit drittgrößt­en Werbeagent­ur um 2,1 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.

Auch an der Wall Street waren bis Mittag die Kurse deutlich schwächer. (red)

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