Vor lauter Bäumen sieht man den DJ nicht Was der Freitag zu wenig hat, hat der Samstag fast zu viel: das Wiener Partywochenende. – Süße Minifestivals und bedrohliche Clubmusik, zu der man bestens tanzen kann.
FREITAG, 20. 7. 2018
Schwer zu sagen, was im VerbotsWien als Nächstes kommt. Kein Alkohol am Praterstern und kein Döner in der U6 sind vielleicht erst der Anfang. Dürfen wir bald nur noch einmal am Wochenendende ausgehen? Dass schon diesen Freitag wenig los ist in Wien, nährt diesen Verdacht.
Vielleicht sind deswegen so viele am Prater Festival interessiert, wo es unter der Ägide von Praterdome, Pratersauna, Vie I Pee und Konsorten bei freiem Eintritt zwei Tage lang alles von Hip-Hop über Goa bis Techno spielen wird. Am Samstag dann stilechter Abschluss des Brot und SpieleEvents mit „Riesenfeuerwerk“.
Feuerwerk gibt’s auch in der Grellen Forelle, allerdings musikalischer Natur. Rebekah aus Birmingham bringt Trocken-Techno für alle, die es ein bisschen härter wollen.
Eine sichere Bank ist auch wieder ImPulsTanz soçial vulgo „Festival Lounge“, wo an diesem Freitag die sympathischen Hip-Hop-Auskenner Trishes und DJ Phekt ihre Platten auspacken. Wer seinen Hip-Hop lieber live und mit Latino-Vibe hat, schaut ins Flex Café, wo Beat The Fish die WestcoastFormation Delinquent Habits herankarrt.
SAMSTAG, 21. 7. 2018
Samstag hat man dafür gleich die Wahl zwischen zwei putzigen Minifestivals am Rande der Zivilisation. Um die Redlingerhütte in Kierling verschanzt sich bei Walden die Musiksekte um die TingelTangel-Buben. Gespielt wird House, Zouk und Funk für Jünger und Interessierte. Mehr als 15 DJs legen Hand an, eine Spezialband um Guru Ali Europa wurde extra dafür gegründet.
Nicht ganz so weit draußen, dennoch etwas ab vom Schuss wird bei der ersten Ausgabe des Bohemian Pleasures gefeiert. Im Veranstaltungslokal Tivoli im
das sonst eher Mittelalterfesten und Zaubershows als Austragungsort dient, treffen die österreichischen Synth-Rocker Gospel Dating Service die deutschen MelancholieExperten International Music, auf die gerade eine Prise Hype herniedergeht. Auch noch dabei: die Bands The End of Radio und Crashing Satellites sowie eine ranzighübsche Kulisse aus Autodrom und Minigolfbahn. Im Freien wird auch wieder um das Café Luftschloss Cobenzl geravt, wo es leicht verdauliche Tanzmusik auf die Ohren gibt. Die Open-Air-erprobten Veranstalter von Merkwürmachen es möglich.
ein junges und spannendes Wiener Label im Bereich der Contemporary Club Music macht seinen ImPulsTanzAbend einstweilen zur LabelNight. Die beiden Köpfe Antonia XM und Amblio laden den Mailänder Produzenten und DJ Nahshi ein, der auch gerade eine vielversprechende EP auf ihrem Label veröffentlicht hat. Klingt immer ein bisschen bedrohlich, was da auf Ashida Park passiert, aber auf die gute Weise.
Wem das noch nicht genug ist, der tanze weiter nach 1030, auch weil man eher selten in den Genuss des Club Massiv kommt. Hauptgrund ist aber Bass-MusikExpertin Gooddroid aus New York, die auf Einladung von Common Contact eines ihrer wunderbar versatilen Sets spielen wird. Dort wird dann kein Stein auf dem anderen bleiben, versprochen.