Angeklagter attackierte Zeugin
Hauptverhandlung wurde nach dem Angriff vertagt
Klagenfurt – Dramatische Szenen haben sich am Montag am Landesgericht Klagenfurt abgespielt: Ein 18-jähriger Angeklagter, der sich unter anderem wegen schwerer Körperverletzung verantworten sollte, attackierte während der Hauptverhandlung sein Opfer, als es in den Zeugenstand trat. Das Mädchen wurde leicht verletzt, der Mann am Boden fixiert und mit der Rettung weggebracht. Die Verhandlung wurde in der Folge vertagt.
Der Mann war angeklagt, seine Freundin mehrfach schwer verletzt zu haben. Bei einem Spitalsbesuch war ein Milzriss festgestellt worden.
In dem Moment, als sie sich bei Gericht niedersetzte, sprang der Mann auf und trat ihr mit dem Fuß an den Hinterkopf. Die Justizwachebeamten fixierten den Angeklagten, der mit Handschellen aus der U-Haft gekommen war, auf dem Boden. Alle Besucher mussten den Verhandlungssaal verlassen. Vor dem Saal brach die Mutter des Mannes zusammen.
Anwalt Hans Gradischnig überlegt nun, ob er die Verteidigung seines Mandanten weiterführen soll. „Ich muss das mit der Mutter und der Tante, die die Kosten in Raten zahlt, besprechen. Ich müsste auch die Verteidigungslinie total ändern, weil über den Angeklagten nichts Positives mehr zu sagen ist. Ihn zu verteidigen ist eigentlich gegen mein Rechtsempfinden.“(APA, red)