Frauenprojekte von massiven Budgetkürzungen betroffen
Sparmaßnahmen des Ministeriums vielfach existenzbedrohend
Wien – Unter Frauenvereinen und feministischen Organisationen in Österreich droht ein Kahlschlag. Das Frauenministerium sowie das Land Oberösterreich haben mehreren Gruppen für dieses Jahr die Fördergelder stark gekürzt, was deren Weiterexistenz vielfach bedroht. Zwar sind die einbehaltenen Summen oft vergleichsweise niedrig und liegen im vier- oder fünfstelligen Eurobereich, doch sie machen einen großen Teil des insgesamt zur Verfügung stehenden Budgets aus.
Bedroht sind zum Beispiel der Klagsverband, ein Verein zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern: Er muss 2018 auf 30.000 Euro aus dem Frauenministerium verzichten. Auch der Frauenring, die Dachorganisation der österreichischen Frauenvereine, muss mit 7980 Euro weniger aus dem Frauenministerium auskommen.
Der Frauensolidarität, einer Gruppe, die eine Zeitschrift produziert, eine Bibliothek unterhält und Veranstaltungen organisiert, wurden vom Frauenministerium 22.000 Euro gestrichen, dem oberösterreichischen Zentrum von und für Migrantinnen, Maiz, 42.000 Euro durch das Frauenreferat des Landes Oberösterreich.
In einer gemeinsamen Aussendung zehn betroffener Vereine ist von einer beträchtlichen Zahl weiterer budgetgekürzter frauenpolitischer und feministischer Gruppen die Rede. Vielfach seien die Einsparungen den Organisationen jedoch erst mündlich mitgeteilt worden, weshalb sie noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen seien.
„Denkarbeit bricht weg“
Die betroffenen Gruppen würden „intellektuelle Vorarbeit“für mehr „Geschlechtergerechtigkeit zwischen Mann und Frau“leisten: „Wenn so etwas wegbricht, ist diese Denkarbeit für Gleichberechtigung bedroht“, sagt dazu die Politikwissenschafterin Birgit Sauer im Standard- Interview. Die Projekte würden von der türkis-blauen Regierung, die auf Kleinfamilie und traditionelle Genderrollen setze, systematisch „angegriffen“. (red)
Es sind oft kleine Summen, für die Arbeit der betroffenen Vereine können sie aber entscheidend sein. Das Frauenministerium hat vielen feministischen Organisationen für das kommende Jahr die Fördergelder gestrichen. 5500 Euro waren es etwa beim Verein One Billion Rising, der Aktionen gegen Gewalt in der Öffentlichkeit organisiert, die feministische Publikation
L’Homme muss mit 5000 Euro beziehungsweise 20 Prozent weniger Budget auskommen, dem Verein Frauensolidarität sind 22.000 Euro weniger in Aussicht gestellt, und das Filmfestival für Frauen, Tricky Women, kämpft mit einer Kürzung von 10.000 Euro. Betroffen sind auch Organisationen, die teilweise bereits seit den 1970er-Jahren feministische Arbeit leisten.
der en Informationen mündlich den keit In noch betroffenen diese gehen. einer weitere noch ausgesprochen gemeinsamen Frauenring-Chefin über nicht Vereine Vereine Kürzungen an heißt betroffen. die wurden, Aussendung Öffentlich- es, aber Klaudia es wür- Weil erst seiFrieben ne fentliche aus Sorge spricht Kritik vor mehr sogar Kürzungen an davon, der Regierungs- dass keine Verei- öfpolitik Hier üben die Namen würden. von Vereinen, die in den vergangenen sieben bis acht Monaten von Budgetkürzungen und/oder gänzlicher Streichung der Förderung in Kenntnis gesetzt wurden. Q Klagsverband Ein Verein zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern: 30.000 Euro weniger, Kürzung durch das Frauenministerium.
Österreichischer Frauenring DachorgaQ nisation Österreichischer Frauenvereine: 7980 Euro Kürzung durch das Frau- Q enministerium.
Frauenhetz Verein für feministische Q Bildung, Kultur und Politik: 12.000 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauen- Q ministerium. Q Frauensolidarität Zeitschrift, Bibliothek, Veranstaltungen: 22.000 Euro weniger, Kürzungen durch das FrauenmiQ nisterium. Arbeitskreis Emanzipation und PartnerQ
schaft (AEP) Der Familienberatung des AEP wurden circa 3700 Euro gekürzt, der Frauenbibliothek rund 1800 Euro, Kürzungen durch das FrauenministeQ rium. One Billion Rising Austria Verein für ein Q Ende der Gewalt an Frauen und Mäd-
chen: 5500 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium.
L’Homme Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft: 5000 weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium. Österreichische Berg- und Kleinbäuerinnen-Vereinigung (ÖBV) 8240 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenministerium.
Verein Fiftitu% Beratung und Vernetzung für Künstlerinnen und kulturschaffende Frauen, gegründet 1998: 16.400 Euro weniger, Kürzungen durch das Frauenreferat des Landes Oberösterreich.
Maiz Autonomes Zentrum von und für Migrantinnen: minus 42.000 Euro, Kürzungen durch Frauenreferat des Landes Oberösterreich.