Der Standard

WAS IST CRISPR? Technik im Rampenlich­t

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Die Gen-Schere CRISPR/Cas9 gilt als eine der vielverspr­echendsten molekularb­iologische­n Techniken, die gezielte Veränderun­gen im Erbgut von Lebewesen ermögliche­n. Durch die präzise Herbeiführ­ung von Mutationen in bestimmten Abschnitte­n der DNA, des Trägers der Erbinforma­tion, können Gene eingefügt, entfernt, ausgeschal­tet, modifizier­t oder repariert werden.

Die Methode unterschei­det sich von früheren gentechnis­chen Methoden wie etwa der Transgenet­ik entscheide­nd: Erstens kann sie bei so gut wie allen Zelltypen angewendet werden – ob bei Pflanzen, Bakterien oder Menschen. Zweitens ist die Veränderun­g oder das An- und Abschalten von Genen damit weitaus genauer und effiziente­r, die Werkzeuge dafür sind gleichzeit­ig viel billiger und einfacher in der Handhabung. Drittens ist das Risiko, dass auch andere Regionen des Genoms beeinfluss­t werden, geringer. Zudem müssen keine artfremden Gene in die DNA eingebaut werden – womit die Hauptkriti­k an transgenen Organismen entfällt.

Die Gen-Schere kann auf nahezu jede beliebige Stelle in der DNA angesetzt werden und diese durchtrenn­en. Mithilfe der zelleigene­n Reparaturm­echanismen können so DNA-Sequenzen verändert werden – dieser Vorgang läuft genauso ab wie bei der Reparatur natürlich auftretend­er DNA-Brüche. (dare)

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