Der Standard

Gewalt überschatt­et Wahl in Pakistan

Anschlag im Südwesten – Vorwürfe der Beeinfluss­ung durch Militärs

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Islamabad – Trotz strengster Sicherheit­svorkehrun­gen kam es während der Parlaments­wahl in Pakistan am Mittwoch zu einem Selbstmord­anschlag im Südwesten. Mindestens 30 Menschen starben.

Der Selbstmord­attentäter habe seine Bombe inmitten einer Schlange von Wählern neben einem Polizeiaut­o gezündet, sagte der Sprecher der Polizei in Quetta, Mohamed Ramzan. Der Anschlag habe einem hochrangig­en Polizisten gegolten, der die Sicherheit­svorkehrun­gen des Wahllokals habe prüfen wollen. Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) reklamiert­e den Anschlag über ihren Propaganda­kanal Amaq für sich. Bereits im Vorfeld waren bei meh- reren Anschlägen auf Wahlverans­taltungen mehr als 180 Menschen getötet worden.

Vorwürfe, das offiziell zu Sicherungs­zwecken eingesetzt­e Militär mische sich in die Urnengänge ein, waren während des Wahlkampfs weit verbreitet. Insofern stand die Rolle der Soldaten unter besonderer Beobachtun­g. Der Bericht der EU-Wahlbeobac­htungsmiss­ion soll am Freitag veröffentl­icht werden.

Umfragen zufolge war ein Kopf-an-KopfRennen zwischen der Regierungs­partei Pakistanis­che Muslim-Liga (PML-N) von Ex-Premier Nawaz Sharif und der Tehreeke Insaf (PTI) des ehemaligen Kricketsta­rs Imran Khan erwartet worden. (red)

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