Handelsdeal macht den Anlegern Mut
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrem allmählichen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik fest. Die Währungshüter peilen weiterhin das Auslaufen ihrer milliardenschweren Anleihenkäufe zum Jahresende 2018 an, teilte die EZB mit. Mit einer Zinswende hat es die Notenbank, die erwartungsgemäß den Leitzins am Donnerstag bei null Prozent beließ, zunächst aber nicht eilig. Am Devisenmarkt hielten sich die Investoren darauf bedeckt, der Euro pendelte um 1,17 Dollar.
An Europas Aktienmärkten hat die Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU den Anlegern Mut gemacht. Da die Erwartungen an das Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kommissionschef Jean-Claude Juncker gering gewesen seien, reagierten viele Börsianer erleichtert, sagte Thomas Metzger vom Bankhaus Bauer. „Die ganz große Euphorie dürfte angesichts eines weiter unberechenbar bleibenden US-Präsidenten allerdings nicht aufkommen.“
Am stärksten profitierten Autobauer von der transatlantischen Entspannung, BMW und Volkswagen legten deutlich zu. Airbus verdoppelte überraschend den Betriebsgewinn und stieg darauf auf ein Rekordhoch. Auch der Stahlsektor legte zu, Thyssenkrupp und Salzgitter legten ebenso zu wie die Voest an der Wiener Börse. Auch die Versicherer VIG und Uniqa notierten höher, Verbund fand trotz eines Gewinnsprungs im Halbjahr nur zu tieferen Kursen Käufer.
An der Wall Street war Qualcomm gesucht. Anleger waren erleichtert, dass der Chipkonzern den 44 Milliarden Dollar schweren Kauf des niederländischen Mitbewerbers NXP abgeblasen hat. (red)