Wagnerianer in Dreifaltigkeit
Etwas Unpraktisches kann nie schön sein“, deklamierte Otto Koloman Wagner (1842– 1918). Der Architekt, Städteplaner und Designer war ein Fixstern am Firmament des Wiener Fin de Siècle und zählte als Workaholic zu den begnadetsten Netzwerkern seiner Zeit. Der Experte Andreas Nierhaus widmet sich in seiner (die gleichnamige großartige Ausstellung im Wien-Museum begleitenden) Monografie sämtlichen Facetten des umfangreichen, teils leider nicht realisierten OEuvres. Ein in jeder Hinsicht gewichtiges Opus magnum. Eva B. Ottilinger durchleuchtet hingegen punktuell Wagner, Hoffmann, Loos und das Möbeldesign der Wiener Moderne, Künstler, Auftraggeber, Produzenten dechiffrierend. Ein Kaleidoskop mit Portois & Fix, den Gebrüdern Thonet und J. & J. Kohn. Mak-Direktor Christoph Thun-Hohenstein und Iris Meder perlustrieren in Post Otto Wagner. Von der Postsparkasse zur Postmoderne die Wirkung als „Vater der Moderne“, die Wechselwirkungen zwischen Wagner und anderen Protagonisten des Jugendstils sowie den Einfluss seines epochalen Werkes auf Zeitgenossen wie Plečnik, Olbrich, Fabiani und nachfolgende Generationen. Gregor Auenhammer
Andreas Nierhaus (Hg.), „Otto Wagner“. € 50,– / 512 Seiten. Residenz-Verlag, 2018. Tipp: Die gleichnamige Ausstellung zeigt das Wien-Museum Karlsplatz (4., Karlspl. 8) bis 7. Oktober 2018. Eva B. Ottilinger (Hg.), „Wagner, Hoffmann, Loos und das Möbeldesign der Wiener Moderne“. € 34,– / 190 Seiten. Böhlau-Verlag, 2018. Tipp: Die gleichnamige Ausstellung zeigt das Hofmobiliendepot Möbel-Museum (7., Andreasg. 7) bis 7. Oktober 2018. Christoph Thun-Hohenstein (Hg.), Iris Meder, „Post Otto Wagner: Von der Postsparkasse zur Postmoderne“. € 40,– / 190 Seiten. Birkhäuser-Verlag, 2018. Tipp: Die gleichnamige Ausstellung zeigt das Mak (1., Stubenring 5) bis 30. September 2018.