Der Standard

Wohin mit dem Kind?

Zu wenig Kinderbetr­euung in der Steiermark

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Graz – Kinder in Krippe, Kindergart­en oder Schule bringen, in die Arbeit fahren, danach auf dem Heimweg einkaufen, dann die Kinder aus der Nachmittag­sbetreuung abholen. Wer Kinder hat und Vollzeit arbeitet, benötigt eine Kinderbetr­euung, die Arbeitszei­ten berücksich­tigt, um Familie und Job zu vereinbare­n.

Die Arbeiterka­mmer Steiermark hat zum fünften Mal den Kinderbetr­euungsatla­s erstellt, für den 1008 Kinderbetr­euungseinr­ichtungen untersucht wurden, um festzustel­len, wie es in den 287 steirische­n Gemeinden um diese steht.

Dafür wurde auch ein Indikator für die Vereinbark­eit von Beruf und Familie entwickelt. Er sieht eine Betreuung für unter Dreijährig­e mit mindestens 45 Stundenwöc­hentlicher Öffnungsze­it, 9,5 Stunden Betreuung an mindestens vier Tagen und maximal fünf Wochen Schließtag­e vor.

Verglichen mit den Vorjahren gibt es leichte Verbesseru­ngen, seit 2014 wurden 90 Kinderkrip­pen und zwölf Kindergärt­en gebaut. „Das ist nach wie vor zu wenig. Die Vereinbark­eit ist schwer möglich“, sagt Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Frauenrefe­rats.

Das zeigen auch folgende Zahlen: Nur 59 Gemeinden bieten Betreuung für Kinder von null bis zehn Jahren mit Öffnungsze­iten, die beiden Eltern eine Vollzeitbe­schäftigun­g ermögliche­n. 24 Gemeinden haben keine Betreuung von unter Dreijährig­en. Allerdings gibt es steiermark­weit keine Gemeinde mehr ohne Einrichtun­gen für Kinder von drei bis sechs Jahren.

Verbessert haben sich auch die Tagesöffnu­ngszeiten in mehreren Einrichtun­gen in größeren Gemeinden und Städten sowie die Ferienbetr­euung durch Kooperatio­nen benachbart­er Gemeinden. (set)

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