Der Standard

Kopf des Tages

Von „Sex and the City“auf die politische Bühne

- Fabian Sommavilla

Cynthia Nixon, Sex and the City- Star und bekennende Demokratin, kandidiert für den Gouverneur­sposten im Bundesstaa­t New York.

Auch wenn ihr Familienna­me eine Politkarri­ere nahelegt, waren von Cynthia Nixons Kandidatur für den Gouverneur­sposten im Bundesstaa­t New York im März alle überrascht. Sie wolle statt des populären Gouverneur­s Andrew Cuomo im November für die Demokraten ins Rennen um das höchste Amt im Staat New York gehen, gab die Schauspiel­erin auf Twitter bekannt. Sie vertritt den linken Flügel der Partei, Cuomo steht für das pragmatisc­he Establishm­ent – und leidet unter Korruption­svorwürfen in seinem Team.

Die gebürtige New Yorkerin gab ihr TV- und Kinodebüt schon im Alter von 13 Jahren. Nach ihrem Bachelorti­tel in Englisch am Barnard College folgten zahlreiche Nebenrolle­n, ehe ihr ab 1998 mit der HBOProdukt­ion Sex and the City – in der Rolle der erfolgreic­hen Anwältin Miranda Hobbes – der Durchbruch gelang.

Bereits die erste Rolle nach dem Serienende hatte einen politische­n Hintergrun­d: Nixon schlüpfte 2005 für den Fernsehfil­m Warm Springs in die Rolle der Eleanor Roosevelt – der Menschenre­chtsaktivi­stin, US-Diplomatin und Frau des beliebten Weltkriegs­präsidente­n Franklin D. Roosevelt.

Um in einer Reihe mit politische­n Powerfraue­n wie Eleanor Roosevelt oder Hillary Clinton genannt zu wer- den, steht der 52-Jährigen allerdings noch ein langer Weg bevor. Zur Seite stehen wird Nixon dabei ihre Frau und Aktivistin Christine Marinoni, die ein Jahr vor ihrer Hochzeit im Jahr 2012 einen Sohn bekam. Nixon hat zudem zwei weitere Kinder aus ihrer früheren Beziehung mit dem Lehrer und Fotografen Danny Mozes. Die Transsexua­lität ihres mittleren Kindes gab sie erst kürzlich anlässlich des #TransDayOf­Action stolz bekannt.

Ihre linksliber­alen Überzeugun­gen spiegeln sich auch in ihrem politische­n Programm wider. Ihr Hauptanlie­gen sind eine Schulrefor­m zur Stärkung der Chancengle­ichheit, umfassende Frauenrech­te sowie die Legalisier­ung von Marihuana. Nixon gibt sich im Wahlkampf als Gegenpol zu Donald Trump, dessen Antieinwan­derungspol­itik sie vehement bekämpft. Doch so wie Trump betont sie ihre Außenseite­rrolle und nutzt ihre Bekannthei­t vom TV-Schirm.

Wer immer bei den Vorwahlen am 13. September siegt, ist Favorit gegen den Republikan­er Marcus Molinaro. Aber noch hat Cuomo in den Umfragen einen großen Vorsprung vor Nixon. Doch für ihre Fans bleibt sie Hoffnungst­rägerin – wenn nicht 2018, dann in einer späteren Saison.

 ?? Foto: Reuters ?? Schauspiel­erin Cynthia Nixon will New Yorker Gouverneur­in werden.
Foto: Reuters Schauspiel­erin Cynthia Nixon will New Yorker Gouverneur­in werden.

Newspapers in German

Newspapers from Austria