Tennis ist Zukunft
Im Sog von Thiem zeigen auch andere Spieler auf
Kitzbühel – Österreichs Herrentennis mausert sich. Es ist nicht so, dass Dominic Thiem angsteinflößende Konkurrenz im eigenen Land hat, aber es kündigen sich gleich mehrere neue Top-200Spieler an. Jurij Rodionov ist nur das jüngste Beispiel. Der 19-Jährige hat sein Ranking seit Jahresbeginn halbiert, sein erstes Challenger-Turnier gewonnen und sich in Kitzbühel für sein erstes ATP-Turnier qualifiziert. Er unterlag allerdings Landsmann Dennis Novak 4:6, 6:0, 1:6, das Niveau der Partie war fern jeglicher Berauschung. „Der Weg geht nur nach oben“, stellte Rodionov trotzdem fest.
Seine mit Jahresbeginn ausgegebene Zielvorstellung Top 250 hat er mittlerweile auf 200 korrigiert. „Ich war selbst überrascht, wie gut ich in der Qualifikation gespielt habe“, resümierte der Niederösterreicher mit weißrussischen Wurzeln. „Das Ziel für 2019 wäre, in die Top 100 zu kommen, was realistisch ist, da ich in dem Jahr schon 250 Positionen gutgemacht habe.“
Einen großen Sprung hat Dennis Novak gemacht. Der 24-jährige Busenfreund von Thiem liegt nach seinem sensationellen Drittrunden-Einzug als Qualifikant in Wimbledon auf Platz 136. Er scheint seine schwankenden Leistungen in den Griff bekommen zu haben und steuert auf die Top 100 zu. Davon will der Schützling von Günter Bresnik und Wolfgang Thiem freilich nichts hören. „Ich will gesund bleiben, dann kommen die Resultate von selbst.“Schlägt er im Achtelfinale von Kitz den Serben Dusan Lajovic, klopft Novak an die Top 120 an.
Top-100-Potenzial hat prinzipiell auch Sebastian Ofner, obwohl er am Dienstag einen Rückschlag erleiden musste. Der 22-jährige Steirer unterlag dem Slowaken Martin Klizan kurz und bündig 2:6, 4:6. Klizan darf sich am Mittwoch mit Thiem messen (nicht vor 18 Uhr). Der ebenfalls 22jährige Lucas Miedler aus Tulln hat sich mit vier Future-Titeln hochgedient, von Rang 396 im Jänner auf 221. (red, APA)