Der Standard

Zum Jubiläum mehr Mittel gefordert

Brief von Wissenscha­ftern wegen FWF-Budgets

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Wien – „Wie kann ich meine Forschung finanziere­n?“Diese Frage stellen Wissenscha­fter meist während Berufungsv­erfahren an österreich­ische Unis. Nicht selten lautet die Antwort: im Wettbewerb über den Wissenscha­ftsfonds FWF, der in Relation zur hohen Qualität vieler Anträge unterdotie­rt ist. Wissenscha­fter weichen deshalb oft an Universitä­ten in Ländern aus, wo es deutlich mehr Geld für die Grundlagen­forschung gibt. Das sind zum Beispiel die Niederland­e, Deutschlan­d oder die Schweiz. Bezogen auf die Einwohnerz­ahl hält der FWF bei einem Jahresbudg­et von 25 Euro pro Einwohner, die Deutsche Forschungs­gemeinscha­ft DFG bei 38 Euro, der Schweizeri­sche Nationalfo­nds SNF sogar bei 101 Euro.

Auf diesen standortpo­litischen Nachteil weisen erneut mehrere Wissenscha­fter, Vertreter wissenscha­ftlicher Gesellscha­ften, in einem offenen Brief an den Bundespräs­identen Alexander Van der Bellen und an Spitzen der Regierung hin. Unter den Unterzeich­nenden sind der Neurobiolo­ge Sigismund Huck und die Historiker­in Brigitte Mazohl.

Im Brief wird auf die Notwendigk­eit hingewiese­n, das FWFBudget auf das Niveau der DFG anzuheben, das wären entspreche­nd der Größe des Landes 300 Millionen Euro jährlich. Derzeit liegt die Bewilligun­gssumme im österreich­ischen Fonds bei 217 Millionen Euro, also gut 80 Millionen Euro zu wenig. Die unterzeich­nenden Wissenscha­fter loben zwar die Zusage des Wissenscha­ftsministe­riums, bis 2021, verteilt auf vier Jahre, zusätzlich 110 Millionen Euro flüssigmac­hen zu wollen, schlagen aber auch ein deutliches Signal vor: die Anhebung des FWF-Budgets auf 300 Mio. Euro zum 50-Jahr-Jubiläum des Fonds im kommenden September. (red)

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