Technische Probleme als Markenzeichen
Mit dem Kauf von UPC geht ein Stück Internetgeschichte zu Ende
Wien – Nach der Übernahme durch T-Mobile soll die Marke UPC bald verschwinden. Damit geht ein Stück heimische Internetgeschichte zu Ende. Diese begann 1977. Damals wurde UPC in Wien als Tochter des niederländischen PhilipsKonzerns gegründet, die den Empfang deutscher Fernsehprogramme ermöglichte. An der Gründung war auch die Stadt Wien beteiligt, die auch weiterhin Anteile an UPC hält. 1997 wurde das Unternehmen an den ebenfalls holländischen UPC-Konzern verkauft, der jedoch 2002 pleiteging, danach übernahm der US-Medienkonzern Liberty Global das Ruder, der UPC Ende 2017 für 1,9 Milliarden Euro an T-Mobile verkaufte.
Selbst kaufte UPC 2005 den Konkurrenten Inode für rund 95 Millionen Euro vom Markt. Seither hat UPC von größe- ren Deals aber die Finger gelassen. Im Juli 2018 zählte UPC eine halbe Million Kunden. Seinen Nutzer wird UPC länger in Erinnerung bleiben, da das Unternehmen sie regelmäßig zur Weißglut trieb. Über Jahre prägten technische Probleme und Ausfälle das öffentlichen Bild des Anbieters. Dazu kamen Supportmitarbeiter, die Kunden auch schon einmal am Telefon beschimpften.
Obwohl die Probleme legendär waren, blieben viele Kunden treu. Der Grund: Es gab kaum Alternativen. Telekabel, so der damalige Name von UPC, bot schon 1998 vergleichsweise schnelles Internet (300 Kbit/s) an. Für eine Monatspauschale von 590 Schilling (38 Euro) konnte man „unbegrenzt und ohne zusätzliche Gebühren im Internet surfen“. Zumindest versprach das die Werbung. (sum)