Trump fordert Ende der Russland-Ermittlungen
Brisanter Prozessbeginn gegen ehemaligen Wahlkampfmanager des US-Präsidenten
Washington/Wien – US-Präsident Donald Trump hat seinen Justizminister Jeff Sessions aufgefordert, die Ermittlungen des Sonderermittlers Robert Mueller zu beenden. Sessions solle „diese manipulierte Hexenjagd unverzüglich stoppen, bevor sie unser Land weiter beschmutzt“, schrieb Trump am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Der Zeitpunkt ist wohl kein Zufall. Am Tag zuvor hatte vor einem Bundesgericht in Virginia der mit Spannung erwartete Prozess gegen Paul Manafort begonnen. Die Staatsanwaltschaft warf im Eröffnungsplädoyer Trumps ehemaligem Wahlkampfmanager Bankund Steuerbetrug vor. Der ehemalige Konsulent soll unter anderem Einkünfte aus seiner Beratertätigkeit für prorussische Politiker in der Ukraine gewaschen haben.
Manaforts Verteidiger Thomas Zehnle machte in seinen Ausfüh- rungen einen anderen Schuldigen ausfindig: den ehemaligen stellvertretenden Wahlkampfleiter und langjährigen Manafort-Vertrauten Rick Gates. Er ist Kronzeuge der Anklage. Gates habe laut Zehnle die Finanzen Manaforts verwaltet, während dieser beruflich die halbe Welt bereiste. „Gates hatte seine Hände in der Naschlade“, so Zehnle.
Früh ins Visier geraten
Der Prozess ist das erste Gerichtsverfahren Muellers, der die russische Einmischung bei der US-Wahl 2016 untersuchen soll. Manafort kam früh ins Visier der Ermittler, geriet er doch schon wegen Kontakten zum ukrainischen Präsidenten in Verruf.
Nach dem Prozess in Virginia muss sich Manafort auch einem Geschworenengericht in Washington, D.C. wegen Geldwäsche, Verabredung, die Regierung zu betrügen, und Belügens von Bundesbeamten stellen.