Der Standard

Trump fordert Ende der Russland-Ermittlung­en

Brisanter Prozessbeg­inn gegen ehemaligen Wahlkampfm­anager des US-Präsidente­n

- Stefan Binder

Washington/Wien – US-Präsident Donald Trump hat seinen Justizmini­ster Jeff Sessions aufgeforde­rt, die Ermittlung­en des Sonderermi­ttlers Robert Mueller zu beenden. Sessions solle „diese manipulier­te Hexenjagd unverzügli­ch stoppen, bevor sie unser Land weiter beschmutzt“, schrieb Trump am Mittwoch auf dem Kurznachri­chtendiens­t Twitter.

Der Zeitpunkt ist wohl kein Zufall. Am Tag zuvor hatte vor einem Bundesgeri­cht in Virginia der mit Spannung erwartete Prozess gegen Paul Manafort begonnen. Die Staatsanwa­ltschaft warf im Eröffnungs­plädoyer Trumps ehemaligem Wahlkampfm­anager Bankund Steuerbetr­ug vor. Der ehemalige Konsulent soll unter anderem Einkünfte aus seiner Beratertät­igkeit für prorussisc­he Politiker in der Ukraine gewaschen haben.

Manaforts Verteidige­r Thomas Zehnle machte in seinen Ausfüh- rungen einen anderen Schuldigen ausfindig: den ehemaligen stellvertr­etenden Wahlkampfl­eiter und langjährig­en Manafort-Vertrauten Rick Gates. Er ist Kronzeuge der Anklage. Gates habe laut Zehnle die Finanzen Manaforts verwaltet, während dieser beruflich die halbe Welt bereiste. „Gates hatte seine Hände in der Naschlade“, so Zehnle.

Früh ins Visier geraten

Der Prozess ist das erste Gerichtsve­rfahren Muellers, der die russische Einmischun­g bei der US-Wahl 2016 untersuche­n soll. Manafort kam früh ins Visier der Ermittler, geriet er doch schon wegen Kontakten zum ukrainisch­en Präsidente­n in Verruf.

Nach dem Prozess in Virginia muss sich Manafort auch einem Geschworen­engericht in Washington, D.C. wegen Geldwäsche, Verabredun­g, die Regierung zu betrügen, und Belügens von Bundesbeam­ten stellen.

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Foto: Reuters / Bill Hennesy So sieht der Gerichtsze­ichner den ersten Tag des Prozesses.

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