Ein echter Multi
In sieben Sportarten, die sich zusammengetan haben, geht es in Glasgow und Berlin um EM-Medaillen
Glasgow – Es ist nicht irgendeine, sondern die erste Multisport-EM, die heute in Glasgow beginnt. Und sie ist nicht mit den olympischen Europaspielen zu verwechseln, sondern eher als Gegenbewegung zu sehen. In sieben Sportarten geht es um Medaillen, sechs davon – Schwimmen, Radfahren, Rudern, Triathlon, Turnen und Golf – finden in Glasgow und Umgebung statt. Dazu kommt die Leichtathletik, die räumlich aus dem Rahmen fällt. Ihre EM beginnt am Montag in Berlin.
Die Veranstalter versprechen sich höhere Vermarktungserlöse durch stärkere TV-Präsenz, über die European Broadcasting Union (EBU) sollen 2750 Stunden ausgestrahlt werden. An elf Tagen finden in Schottland insgesamt 152 Medaillenentscheidungen statt, dazu kommen 50 LA-Entscheidungen in Berlin. Die nächste Auflage der Multisport-EM ist für 2022 geplant, über Bewerber ist noch nichts bekannt.
Das Konkurrenzprodukt Europaspiele steht unter der Schirm- herrschaft der Europäischen Olympischen Komitees (EOC), die – nach Vorbild der Asienspiele und der Panamerikanischen Spiele – 2012 das neue Großereignis beschlossen. Wichtige Verbände wie die IAAF (Leichtathletik) reagierten allerdings skeptisch, da man eine Konkurrenz zu den etablierten Europameisterschaften sah. Die nächsten Europaspiele sollen jedenfalls 2019 in Minsk (Weißrussland) folgen.
Bei der heute beginnenden Multisport-EM rechnet sich Öster- reich die eine oder andere Medaillenchance aus. Im Rudern ist oder wäre mit Solistin Magdalena Lobnig zu rechnen, die 2016 schon Europameisterin war, ihr macht aber Müdigkeit zu schaffen, weil sie übertrainiert hat. Der Schwimmer Felix Auböck, der 2017 WMFünfter und -Sechster war, traut sich über 400 m Kraul einen Stockerlplatz zu. Ab Montag und in Berlin hoffen vor allem Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger und Siebenkämpferin Ivona Dadic auf EM-Spitzenplätze. (fri, APA)