Der Standard

Opposition kritisiert FPÖ-Reise nach Kambodscha scharf

Außenminis­ter Czaputowic­z zu Gast in Wien

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Phnom Penh – Neos und SPÖ haben am Mittwoch hart über die „Beobachter­mission“der FPÖ-Politiker Axel Kassegger und Johannes Hübner nach Kambodscha geurteilt. Die Reise sei „ein weiterer Tiefpunkt im außenpolit­ischen Irrsinn der FPÖ“, sagte SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder. Neos-Menschenre­chtssprech­erin Stephanie Krisper sprach von der Absegnung einer „unfairen Wahl“und kündigte eine parlamenta­rische Anfrage an das Außenminis­terium an. Kassegger und Hübner hatten die Wahl in Kambodscha mit einer Gruppe überwiegen­d rechter Politiker beobachtet und gelobt, obwohl die EU sie als weder rechtmäßig noch glaubwürdi­g bezeichnet hatte. (red)

Wien/Warschau – Polen gibt sich im Justizstre­it mit der EU kompromiss­bereit. „Wir hoffen auf eine konstrukti­ve Lösung dieser Frage“, sagte der polnische Außenminis­ter Jacek Czaputowic­z am Mittwoch nach einem Treffen mit seiner österreich­ischen Amtskolleg­in Karin Kneissl in Wien. Polen werde bei einem Treffen der EUMinister am 18. September die jüngsten Reformen des Justizwese­ns vorstellen. „Wir haben der Vorgangswe­ise zugestimmt“, betonte er. Kneissl bestätigte zwar, dass sie mit Czaputowic­z über das Artikel-7-Verfahren gegen Polen gesprochen habe, nahm aber inhaltlich nicht dazu Stellung. Sie verwies darauf, dass das Treffen von Europamini­ster Gernot Blümel im Namen des österreich­ischen Ratsvorsit­zes geleitet wird.

Übereinsti­mmung demonstrie­rten die beiden Politiker in der Migrations­frage. „Völlig einverstan­den“sei Czaputowic­z mit dem Programm des österreich­ischen Ratsvorsit­zes. „Wir müssen uns darauf konzentrie­ren, den Flüchtling­en an Ort und Stelle zu helfen.“Die beiden Minister berichtete­n, dass der österreich­ische EURatsvors­itz bei der Uno-Generalver­sammlung Ende September eine eigene Veranstalt­ung zur Flüchtling­shilfe in Syrien organisier­en werde.

Beide bekräftigt­en, dass die Migration Priorität in ihrer Politik habe. Kneissl meinte dazu, dass in Europa bestehende Instrument­e wie Schengen und Dublin aus einer Phase stammen, in der es noch keine Flüchtling­sströme dieser Art gegeben habe. Es brauche also einen breiteren Ansatz. (APA)

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