Der Standard

Parlamenta­rische Anfrage zu FPÖ-Reise nach Kambodscha

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Phnom Penh / Wien – Die Opposition hat am Mittwoch scharfe Kritik an der Reise zweier FPÖ-Politiker nach Kambodscha geübt. Sie hatten der Parlaments­wahl vor zwei Wochen ein positives Zeugnis ausgestell­t, obwohl die EU diese heftig kritisiert hatte. „Offensicht­lich tun sich FPÖ-Beobachter leicht, unfaire Wahlen abzusegnen und damit fragwürdig­e bis hin zu völkerrech­tswidrige Vorgänge und illiberale Systeme zu unterstütz­en“, sagte Stephanie Krisper, Menschenre­chtssprech­erin der Neos, dem STANDARD. Die Partei will eine parlamenta­rische Anfrage ans Außenminis­terium stellen und fordert etwa Aufklärung darüber, wie oft Vertreter einer „Regierungs­fraktion an der üblichen, seriösen Wahlbeobac­htungsprax­is vorbei agiert haben und wie das Außenminis­terium dazu steht“.

SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder bezeichnet­e die Aktion als „massiven außenpolit­ischen Fehltritt“, der die europäisch­e Politik konterkari­ere und dem Ansehen Österreich­s schade. Der außenpolit­ische Sprecher der SPÖ forderte von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP), solchen Aktivitäte­n „einen Riegel vorzuschie­ben“.

FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus bezeichnet­e die Reaktion Schieders als „gekünstelt­e Empörung“und warf der SPÖ vor, dem Ansehen Österreich­s mit „ihrer Politik und der regelmäßig­en Vernaderun­g im Ausland“selbst zu schaden. Zu den Vorwürfen um die FPÖ-Politiker Johannes Hübner und Axel Kassegger äußerte er sich nicht. (maa, fsc)

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