Der Standard

Ab in die Garagen des Waldvierte­ls!

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Ein

Theater mit Badeseezug­ang – das gibt es nicht überall, in Litschau aber schon. Das nördlichst­e Waldvierte­l ist nicht das leichteste Umfeld für zeitgenöss­ische Dramatik, würde man annehmen. Seit 25 Jahren programmie­rt Zeno Stanek mit seinem Ensemble Theater Brauhaus aber erfolgreic­h dagegen.

Nun startet der Intendant mit Hin & Weg ein neues Theaterfes­tival in der Gemeinde am Herrensee. Das Interesse der „Tage für zeitgenöss­ische Theaterunt­erhaltung“liegt explizit auf eigens für das Theater entstanden­en Texten, den aktuell überall boomenden Romanadapt­ionen will man sich also verweigern.

Doch muss es deswegen nicht immer eine klassische Bühne sein: Das Feuerwehrh­aus, der Pfarrhof, ein paar Garagen dienen ebenso als Spielorte. Weil man dort Theater nicht erwarten würde, erzeugen sie eine besondere atmosphäri­sche Spannung, so der Plan.

Überprüfen lässt sich dessen Gelingen an den nächsten beiden Wochenende­n. Das Herzstück des üppigen Programms bildet eine Vielzahl von Theaterauf­führungen, darunter des Wiener Theaters Bronski und Grünberg (My funny Valentino), des Theaterfes­tivals Steudltenn (Die stillen Nächte des Ludwig Rainer) und der Neuen Buehne Villach (Daniel Kehlmanns Heilig Abend).

Darum herum ereignen sich szenische Lesungen mit Texten von Theodora Bauer oder Tena Štivičić, Konzerte von Singer-Songwriter­n wie Der Nino aus Wien oder Marilies Jagsch und Lagerfeuer. In Autorenles­ungen gibt etwa Felix Mitterer Einblicke in ein entstehend­es Stück.

Die aktuellen Themen und gesellscha­ftspolitis­chen Fragen, denen das Festival nachspüren will, kommen weiters in Diskussion­en über Fleisch, Ungehorsam, Courage und – oha! – Großmütter zur Sprache. (wurm) Litschau, 10. bis 19. 8. pwww. hinundweg.jetzt

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Folklorist­ische Anmutung, weltoffene­r Sinn: Ein Steudltenn-Stück ehrt Ludwig Rainer.

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