Kardiologe: Niki Lauda „genau im Ziel“
Organe arbeiten normal – Formel-1-Legende wird eine Woche nach der Lungentransplantation bereits mobilisiert
Wien – Eine Woche nach der Lungentransplantation ist die Genesung von Niki Lauda „genau im Ziel, nicht mehr und nicht weniger“. Das sagte der Kardiologe Christian Hengstenberg für das Team, das den 69-Jährigen im Allgemeinen Krankenhaus zu Wien behandelt, anlässlich einer Pressekonferenz im AKH.
Die Mediziner sprachen von einem „sehr, sehr erfreulichen Verlauf“und widersprachen Berichten, wonach Lauda vor dem Eingriff an einer Sommergrippe gelitten habe. Vielmehr sei eine Entzündung der Lungenbläschen, die mit Einblutungen ins Lungengewebe und in die Atemwege einhergegangen sei, für die Notlage verantwortlich gewesen.
Nierenversagen
Internist Rainer Oberbauer betonte die kritische Lage vor der Operation am vergangenen Donnerstag. Laudas Nierentransplantat habe „kurzzeitig seine Funktion aufgegeben, die Funktion konnten wir aber glücklicherwei- se wiederherstellen“. Inzwischen arbeite die 2005 transplantierte Spenderniere wieder normal – wie alle anderen Organe auch.
Hengstenberg zufolge fühlen sich Patienten kurz nach einer so großen Operation, „als wäre man von einem Panzer überrollt worden“. Lauda wird aber bereits mobilisiert. Nach zwei- bis dreiwöchigem Spitalaufenthalt wird eine mehrwöchige stationäre Rehabilitation angeboten.
„Die künftigen Aktivitäten von Herrn Lauda sollten sich prinzi- piell nicht wesentlich von den vorherigen unterscheiden“, sagte Walter Klepetko, der Leiter der Thoraxchirurgie im AKH.
Der Unternehmer und dreimalige Formel-1-Weltmeister könne „in ein für ihn normales Leben zurückkehren“. Klepetko: „Er hat zumindest die Chance dazu. Ob das funktioniert, muss die Zeit zeigen.“Lauda kann bereits in beschränktem Umfang Besuch empfangen. Die Begleitung der Familie sei für den Heilungsverlauf sehr wichtig. (APA, red)