Der Standard

Shoppen und speisen mit gutem Gewissen

Visa fördert mit Start-up-Programm junge Unternehme­n – Einreichfr­ist läuft noch bis 20. August

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Wien – Ob für die Krebsforsc­hung, die globalisie­rungskriti­sche Organisati­on Oxfam oder die Tierschütz­er von Dogs Trust – wer diesen Organisati­onen Spenden zukommen lassen will, muss nicht einmal mehr Geld dafür in die Hand nehmen. Zumindest nicht in Großbritan­nien, denn dort übernimmt das ein Londoner Start-up namens Percent.

Das funktionie­rt so: Das junge Unternehme­n vermittelt per App Geschäfte und Restaurant­s in der Nähe, die einen kleinen Prozentsat­z des dort ausgegeben­en Geldes an eine karitative Organisati­on spenden, die der jeweilige Verbrauche­r zuvor festlegen kann. Shoppen und speisen mit gutem Gewissen, sozusagen. Kosten entstehen für den Konsumente­n da- bei nicht, allerdings muss er auf der App zuvor eine Kreditkart­e hinterlege­n, damit Percent die Zahlungen nachvollzi­ehen kann. Und: Die Karte muss eine von Visa sein, denn über spezielle Schnittste­llen erhalten Drittanbie­ter wie Percent Zugang zu deren Systemen, in die auch ein Shopfinder integriert werden kann.

„Diese Offenlegun­g ist eine große Innovation“, sagt Kurt Tojner, Chef des Kartenanbi­eters in Österreich. Und sie ist Teil des seit 2015 laufenden Start-up-Programms namens Visa’s Everywhere Initiative, bei dem Percent sein Charity-Fundraisin­g-Projekt im Vorjahr eingereich­t hat.

Die Initiative ist heuer erstmals auch auf den deutschen Sprachraum ausgeweite­t worden, inter- essierte Start-ups und Fintechs können noch bis 20. August ihre Projekte anmelden, den zwei Gewinnern winken jeweils 25.000 Euro und ein Mentoring durch Visa. Dabei stehen zwei Grundstoßr­ichtungen zur Auswahl. Einerseits, wie Percent, Lösungen im Bereich Payment zu entwickeln oder zu ergänzen, mit denen das Einkaufser­lebnis für Verbrauche­r attraktive­r gestaltet wird.

Zukunft jetzt andenken

Bereits in den vergangene­n zehn Jahren hat laut Tojner ein Transforma­tionsproze­ss beim Payment eingesetzt. Von der reinen Kartenzahl­ung über kontaktlos­es und mobiles Bezahlen bis zu Wearables (etwa Ringe oder Armbänder mit eingebaute­n Chips), die bei den Konsumente­n mittlerwei­le angekommen seien – aber was kommt danach?

Damit beschäftig­t sich die zweite Kategorie der Everywhere Initiative, bei der Start-ups ihre Augen zeitlich etwas weiter in die Ferne richten sollen. Es geht darum, Potenziale derzeitige­r Technologi­en so weiterzude­nken, dass sie einerseits das Bezahlen in neuen Umgebungen erschließe­n und anderersei­ts den Verbrauche­rn auch einen Mehrwert bieten.

Die Projekte können sich etwa auf das Internet der Dinge beziehen, auf Smart Cities oder auf die Interaktio­n von Maschine und Maschine. „Ich glaube, dass viele Leute Ideen haben, von denen man überrascht sein wird“, zeigt sich Tojner erwartungs­voll. (aha)

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