Rekordbeteiligung an Sommerzeitbefragung der EU
4,6 Millionen Menschen und Organisationen in der Europäischen Union haben sich an einer Internetumfrage zur Zeitumstellung beteiligt. Das Ergebnis soll in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden, bindend ist es nicht.
Zweimal im Jahr an der Uhr zu drehen beziehungsweise Knöpfe zu drücken ist nicht jedermanns Sache. Die EU-Kommission forderte die Bürgerinnen und Bürger daher dazu auf, von 4. Juni bis 16. August einen Onlinefragebogen auszufüllen und bekanntzugeben, ob man mit der derzeitigen Zeitregelung zufrieden ist oder ob die Zeit der Zeitumstellung ablaufen soll.
Ein Resultat konnte die Kommission am Freitag verkünden: 4,6 Millionen Menschen und Organisationen nutzten die Chance, an der „öffentlichen Konsultation“, wie der Prozess korrekt genannt wird, teilzunehmen. Damit sei ein neuer Rekord bei derartigen Befra- gungen erreicht worden. Zum Vergleich: Bei einer Konsultation zur langfristigen Planung des EUBudgets im Bereich Flucht und Migration kamen von 10. Jänner bis 9. März exakt 350 Antworten.
Nähere statistische Daten und vor allem die Antwort, was die Menschen nun eigentlich über die Zeitumstellung denken, waren von der Kommission am Freitag nicht zu bekommen. Das Ergebnis der Umfrage und der Bericht der Kommission werden in den kommenden Wochen veröffentlicht, hatte es zuvor geheißen.
Allerdings hatte ein Sprecher schon am letzten Tag der Umfrage betont, diese sei „kein Referendum, sondern ein zusätzliches Mittel, das die Kommission in der Politikgestaltung hat“.
So sei etwa auch das Gespräch mit Experten gesucht worden. Alle Maßnahmen würden in die Entscheidung der Kommission einfließen. Kritiker sehen in der Zeitumstellung eine Gesundheitsgefährdung für Menschen. Im Juli wollte die Kommission die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit noch nicht abschließend beantworten.
Ministerin pro Sommerzeit
Das österreichische Wirtschaftsministerium ist für die ständige Beibehaltung der Sommerzeit. „Die Zeitumstellung ist ein historisches Relikt ohne praktischen Nutzen für die Wirtschaft und die Bevölkerung“, sagte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck ( ÖVP) in einer Stellungnahme. Das ursprüngliche Ziel, Energiespareffekte, ließe sich in der Praxis nicht nachweisen und zuordnen. (APA, red)