Neuer Ärger für Bayer wegen Monsanto-Produkts
US-Bauern machen Unkrautvernichter Dicamba für Ernteausfälle verantwortlich
Chicago – Der Bayer-Tochter Monsanto droht in den USA mit ihrem Unkrautvernichtungsmittel Dicamba neues Ungemach. Die beiden größten unabhängigen Saatguthändler des Landes, Beck’s Hybrids und Stine Seed, wollen bei den US-Behörden erreichen, dass Dicamba von Landwirten zunächst nicht mehr eingesetzt werden darf. Sollte es zu einem Verbot kommen, könnte den Bauern der Anreiz fehlen, das darauf abgestimmte Monsanto-Saatgut zu kaufen. Der Bayer-Tochter drohen dadurch Umsatzeinbußen.
Hintergrund sei, dass das Mittel auch auf Felder gelangt sei, auf denen Sojabohnen wüchsen, die gegen Dicamba nicht resistent seien, erklärten die Unternehmen. Dadurch habe es Ernteschäden gegeben. Der US-Konzern Monsanto, für den Bayer rund 63 Milliarden US-Dollar gezahlt hat, hat Soja gezüchtet, dem Dicamba nicht schaden kann. Die US-Umweltschutzbehörde entscheidet im Herbst, ob sie die Genehmigung für Dicamba verlängert.
Monsanto sieht sich wegen Dicamba mehreren Klagen gegenüber. 2017 hatte eine neue Formulierung des Pflanzenschutzmittels nach Einschätzung von Landwirten und Experten zu erheblichen Schäden an der Ernte geführt. Das hatte eine Welle von Beschwerden und Klagen gegen Monsanto ausgelöst. Monsanto wirft im Gegenzug den Landwirten vor, das Pflan- zenschutzmittel unsachgemäß aufgetragen zu haben.
Zuletzt war Monsanto von einem US-Gericht zu 289 Millionen Dollar Schadenersatz an einen krebskranken Mann verurteilt worden, der sein Leiden auf das MonsantoPflanzenschutzmittel Glyphosat zurückführt. Über 5000 ähnliche Klagen sind in den USA noch anhängig. (Reuters)