Lira-Krise bewegt die Märkte
Die Währungskrise in der Türkei sorgt an den Börsen nach wie vor für Nervosität. Der Dax gab am Freitag im Tagesverlauf leicht nach, ebenso der Euro Stoxx 50. Auch an der Wall Street zeichneten sich Kursverluste ab.
Hinzu kamen viele einzelne Meldungen, die Anleger beschäftigten. Beim Industriekonzern Thyssenkrupp belastete die sich hinziehende Suche nach einem neuen Vorstandschef. Die Aktien fielen um bis zu vier Prozent auf ein Zweijahrestief. Nach Angaben eines Insiders steht der als möglicher Kandidat gehandelte Lanxess-Chef Matthias Zachert nicht zur Verfügung. Thyssen-Aktien haben seit Jahresbeginn rund 19 Prozent an Wert verloren.
Einen Bogen machten Investoren auch um Chipwerte, nachdem der weltgrößte Chipanlagenbauer Applied Materials mit seiner Pro- gnose für das laufende Vierteljahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Infineon und die in Paris gelisteten Aktien von STM gaben um zwei Prozent nach.
Die Ernennung des ersten nichtfranzösischen Chefs von Air France-KLM verschreckte Anleger. Die Aktien der Fluggesellschaft sackten um 5,1 Prozent ab. Das Direktorium ernannte den Air-Canada-Manager Benjamin Smith zum neuen CEO. Es gebe deswegen bereits Diskussionen mit den französischen Gewerkschaften, kommentierten die Analysten von Liberum. Möglich sei nämlich, dass neue Konflikte mit den Piloten ausbrechen. Die Gewerkschaften hatten sich gegen einen ausländischen Manager ausgesprochen.
Die Kursbewegungen an der Wiener Börse waren marginal, größter Tagesgewinner war Wienerberger. (red)