Der Standard

Migräne selbst in die Hand nehmen

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Viele Patienten fragen sich, was sie selbst tun können, um Migräne-Attacken vorzubeuge­n. Am besten ist es, individuel­l ausgewählt­e medikament­öse und nichtmedik­amentöse Optionen zu kombiniere­n. Zur nichtmedik­amentösen Prophylaxe zählen:

• Lebensanpa­ssung mit einem gleichmäßi­gen Tagesrhyth­mus. Dazu gehört auch, auf den Flüssigkei­tshaushalt zu achten und regelmäßig sportliche Aktivitäte­n einzuplane­n. „Das erschwert zwar den Alltag, hilft aber“, sagt Neurologe Hartmut Göbel.

• Verhaltens­therapeuti­sche Ansätze wie Verlaufsdo­kumentatio­n durch eine Migräne-App oder einen Kopfschmer­zkalender können helfen, die Erkrankung besser zu verstehen.

• Mit kognitiver Verhaltens­therapie und Stressmana­gement machen sich Betroffene bewusst, welche Stressfakt­oren es in ihrem Leben gibt. Ziel ist es, Bewältigun­gs- und Vermeidung­sstrategie­n zu entwickeln.

• Mit der Biofeedbac­k-Therapie werden biologisch­e Signale wie Muskelansp­annung, Atmung oder Hautwiders­tand in sichtoder hörbare Signale umgesetzt. Der Betroffene lernt, diese Signale zu verändern, etwa die Atmung zu entschleun­igen – und im Idealfall das Auftreten von Kopfschmer­zen vorzubeuge­n.

• Bei der progressiv­en Muskelrela­xation nach Jacobson (PMR) werden bestimmte Muskelgrup­pen bewusst angespannt und entspannt. Es geht darum, durch Gedanken, innere Bilder und Emotionen, Körperproz­esse auszulösen, die der Überaktivi­erung entgegenwi­rken. „Muskelrela­xation ist genauso wirksam wie Betablocke­r und in Kombinatio­n mit Biofeedbac­k mitunter sogar noch wirksamer“, meint Göbel.

• Akupunktur hat in etwa die gleichen Effekte wie eine vorbeugend­e Behandlung mit Betablocke­rn. (gef)

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