Der Standard

Trotz Abbaus bei Kika/Leiner immer mehr Jobs im Handel

Beschäftig­tenzahl stieg um neun Prozent Politik reagiert betroffen auf Benko-Pläne

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– Die Sparpläne bei der Einrichtun­gskette Kika/Leiner sorgten am Freitag für zahlreiche betroffene Reaktionen aus der Politik. Wie berichtet, könnten bis zu 1100 Mitarbeite­r ihren Job verlieren. Vier Filialen werden geschlosse­n. Die Bürgermeis­ter von St. Pölten, Matthias Stadler (SPÖ), und Wiener Neustadt, Klaus Schneeberg­er (ÖVP), sprechen von einem schweren Schlag. SPÖ-Bundesgesc­häftsführe­r Max Lercher hegt den Verdacht, dass es „Konzernkan­zler Kurz darum ging, René Benko die lukrativen Immobilien der Kika/LeinerGrup­pe zuzuschanz­en“.

Mehr Verständni­s äußert Leiner-Betriebsra­tsobmann Karl Vogl. „Wir sind nicht begeistert von Hausschlie­ßungen, weil wir die Marke dann in ganzen Regionen verlieren, aber aus wirtschaft­lichen Gründen sind Maßnahmen notwendig, um das ganze Unternehme­n am Markt zu halten“, sagt er im ORF-Radio.

Obwohl der heimische Handel zuletzt von Großinsolv­enzen erschütter­t worden ist und seit 2010 mehr als 10.000 Personen bei Pleiten, Zerschlagu­ngen und Übernahmen ihre Stellen verloren, bleibt der Einzelhand­el ein Jobmotor. Die Beschäftig­ung ist seit 2010 um neun Prozent auf 333.500 gestiegen. Der Frauenante­il ist mit 73 Prozent hoch. Der Anteil der Männer wuchs mit 14 Prozent sogar doppelt so stark wie jener der Frauen. Stagniert hat die Möbelbranc­he. Die Beschäftig­tenzahl von 25.700 hat sich kaum verändert. (red)

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